Die Galerie Thaddaeus Ropac zeigt ab 25. Juli als zentrale Ausstellung des „American Summers“ Alex Katz 45 Years Of Portraits 1969-2014 in der Villa Kast.

Die Einzelausstellung beinhaltet historische Gemälde der 1960er und 1970er Jahre sowie jüngere Arbeiten von den 1980er Jahren bis heute. Ausgestellt sind großformatige Bilder, intime, flüchtige Skizzen, aber auch Katz weniger bekannte Cut-Outs. Diese ausgeschnittenen Gemälde auf dünnen Metallplatten erscheinen als autonome, von der Komposition losgelöste Silhouetten.

Thematischer Faden der Ausstellung ist die Figur, die sowohl als Umriss als auch als Form, bzw. als Linie verstanden werden kann. Ein großer Teil von Katz Werk bezieht sich auf die Reproduktion oder die Repräsentation von Körper und Porträt. „Seine Selbstporträts gleichen Glaubensbekenntnissen. Sie stehen einerseits in der Tradition, die Rembrand mit Bonnard verbindet, und verspottet diese andererseits“ (Adrien Goetz, 2014).

Motivisch konzentriert sich Alex Katz auf Freunde und Familie, inspiriert durch wechselnde männliche und weibliche Modelle. Über die Jahre kehrt er wieder und wieder zu seinen Lieblingsmodellen zurück, einer mechanischen Reproduktion gleich. Katz multipliziert sogar die Person, so stellt er bspw. mit dem Doppelportrait Laure and Alain das Gemälde von 1964 einem anderen von 1991 gegenüber. Beide Bilder sind in Komposition und Personenwahl identisch. Katz Drang, eine Arbeit genau gleich zu wiederholen, ermöglicht einen Einblick in die Entwicklung seiner Malerei über einen längeren Zeitraum.

Die Ausstellung Alex Katz 45 Years Of Portraits 1969-2014 lädt den Betrachter dazu ein, den Künstler in seinem Verhältnis zur europäischen Tradition der Malerei zu sehen. „Katz ist ein Museumskünstler: Er hilft uns, die Künstler zu sehen, die bereits in den Museen hängen. Er hat sie sich angeschaut, und durch sein Werk verstehen wir sie – und zwar nicht nur die Künstler der beiden Generationen, die parallel zu ihm gearbeitet haben. Es hat bereits endlose Diskussionen gegeben, wie Katz zu Pollock, Rothko, Lichtenstein und dergleichen steht. Vielleicht ist es nun an der Zeit, ihn neben Manet, Degas und Ingres zu betrachten“ (Adrien Goetz, 2014).

Alex Katz, 1927 geboren, lebt und arbeitet in New York. Er verstand sich immer als Grenzgänger zwischen Abstraktion und Realismus. Katz malte figurativ und in Formaten amerikanischer Billboards in einer Zeit, da sich die gesamte amerikanische Kunst vehement von der Gegenständlichkeit abgewandt hatte. Seit den 1980er Jahren ist Alex Katz der herausragende Vertreter des Cool Painting. Schon lange vor Protagonisten der Pop Art, wie etwa Andy Warhol, machte sich Katz das Prinzip der Serialität zu eigen und beeinflusste damit eine ganze Generation.

Zur Ausstellung Alex Katz 45 Years Of Portraits 1969-2014 erscheint ein Katalog mit Texten von Adrien Goetz und Suzy Menkes. Zeitgleich mit der Salzburger Retrospektive werden in der Albertina in Wien und der Tate Modern in London Alex Katz Ausstellungen aus eigenen Beständen gezeigt.

Galerie Thaddaeus Ropac

Mirabellplatz 2
Salzburg 5020 Österreich
Tel. +43 (0)66 2881393
office@ropac.at
www.ropac.net

Öffnungszeiten

Dienstag - Freitag von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Samstag von 10.00 bis 14.00 Uhr

Abbildungen
  1. Alex Katz, Sunrise, 2013, Oil on linen, 167.6 x 121.9 cm (66 x 48 in), © Alex Katz, Courtesy: Galerie Thaddaeus Ropac Paris · Salzburg, Foto: Paul Takeuchi
  2. Alex Katz, Morning Nude, 1982, Oil on linen, 243.8 x 182.9 cm (96 x 72 in), © Alex Katz, Courtesy: Galerie Thaddaeus Ropac Paris · Salzburg, Foto: Paul Takeuchi
  3. Alex Katz, Women in Jackets (Alba), 1996, Oil on Aluminium, 106.7 x 55.9 cm (42 x 22 in), © Alex Katz, Courtesy: Galerie Thaddaeus Ropac Paris · Salzburg, Foto: Paul Takeuchi