Vor mehr als 40 Jahren gingen Yoko Ono und John Lennon zusammen ins Bett, um gegen den Krieg zu protestieren. Das damals berühmteste Künstlerpaar der Welt machte seine Flitterwochen öffentlich und verkündete aus dem Bett heraus: „Make love, not war!“ In Onos und Lennons Szene wird das Bett zum politischen Instrument der bildenden Kunst.

Die Ausstellung Schlaflos hat das Bett als Motiv in der Kunstgeschichte wie in der zeitgenössischen Kunst im Fokus. Sie umfasst Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien und Videoarbeiten, deren Bandbreite sich von Werken alter Meister bis zu Arbeiten der Gegenwartskunst spannt, die einander thematisch und assoziativ gegenübergestellt werden.

Als Schauplatz von Geburt, Liebe, Krankheit und Tod, als Ort jeglicher menschlicher Ausdrucksform, in der Geschichte jedweder Kultur zu finden, gehört das Bett wohl zu den am häufigsten in der Kunst reproduzierten Gegenständen, und nicht selten hat seine Darstellung metaphorische Bedeutung: das Bett als Veranschaulichung der Bedingungen menschlicher Existenz. Ein Großteil der Menschen wird auf einem Bett geboren, man könnte sagen, dass das unerklärliche Wunder des Lebens auf einem Bett seinen Anfang nimmt. Ein Werk der Ausstellung ist ein Gemälde von Lavinia Fontana aus dem 16. Jahrhundert, das ein Kind in einer Wiege zeigt – die wahrscheinlich erste Umsetzung dieses Sujets in der Kunstgeschichte. Die Tradition der Darstellung der Geburt hat sich bis heute fortgesetzt, wie beispielsweise bei Robert Gober oder Sherrie Levine.

Zahlreiche Künstler der Gegenwart, von Nobuyoshi Araki, Diane Arbus, Lucian Freud, Yayoi Kusama über Jannis Kounellis, Antoni Tàpies, Rosemarie Trockel bis Egon Schiele, Jürgen Teller oder Franz West und Rachel Whiteread haben sich der Form des Betts bedient oder – wie Tracey Emin, Mona Hatoum, Damian Hirst, Jim Lambie und Sarah Lucas – das Bett als Readymade verwendet.

Mit künstlerischen Arbeiten von: Miles Aldridge, Nobuyoshi Araki Diane Arbus, Rudolf Bacher, Georg Baselitz, Franz von Bayros, Cecil Beaton, Vanessa Beecroft, Richard Billingham, Herbert Boeckl, Pierre Bonnard, Marino Bovi, Cecily Brown, Agostino Carracci, Jota Castro, Jake & Dinos Chapman, Anetta Mona Chişa & Lucia Tkácová, Larry Clark, Francesco Clemente, Gustave Courbet, Michael Craig-Martin, Gregory Crewdson, John Currin, David Dawson, Lucinda Devlin, Philip-Lorca diCorcia, Otto Dix, Sante D’Orazio, Leopold Johann Dorfstätter, Marcel Duchamp, Jimmie Durham, Martin Eder, Elmgreen & Dragset, Tracey Emin, James Ensor, VALIE EXPORT, Werner Feiersinger, Martha Fein, Domenico Fiasella, Urs Fischer, Fischli & Weiss, Peter Flötner, Lavinia Fontana, Heinz Frank, Lucian Freud, Kerstin von Gabain, Ryan Gander, Artemisia Gentileschi, Bruno Gironcoli, Robert Gober, Nan Goldin, Dominique Gonzalez-Foerster, Douglas Gordon, Antony Gormley, Francisco José de Goya y Lucientes, Heidi Harsieber, Mona Hatoum, Damien Hirst, Howard Hodgkin, Ludwig Hoffenreich, Richard Horlemann, Rachel Howard, Alfred Hrdlicka, Jörg Immendorff, Birgit Jürgenssen, Johanna Kampmann-Freund, Herwig Kempinger, Fritz Kern, Anselm Kiefer, Martin Kippenberger, Douglas Kirkland, Ronald Brooks Kitaj, Gustav Klimt, Pierre Klossowski, Jannis Kounellis, Paul Kranzler, Alfred Kubin, Hans Kupelwieser, Yayoi Kusama, Jim Lambie, Maria Lassnig, Louise Lawler, Gonzalo Lebrija, Erich Lessing, Sherrie Levine, Max Liebermann, Pietro Falca detto Longhi, Los Carpinteros, Sarah Lucas, Meister mit den Blumenrahmen, Meister der Divisio Apostolorum, Meister von Großgmain, Inge Morath, Otto Muehl, Ugo Mulas, Vik Muniz, Johann Michael Neder, Shirin Neshat, Helmut Newton, Hermann Nitsch, Yoko Ono, Pablo Ruiz Picasso, Walter Pichler, Giulia Piscitelli, Michelangelo Pistoletto, Robert Polidori, Robert Rauschenberg, Man Ray, Josef Karl Rädler, Johann Baptist Reiter, Bettina Rheims, Gerhard Richter, John Riddy, Rembrandt Harmenszoon van Rijn, Thomas Ruff, Ed Ruscha, Erich Salomon, Caspar Franz Sambach, Egon Schiele, Markus Schinwald, Gundula Schulze Eldowy, Johnnie Shand Kydd, Sudarshan Shetty, Dayanita Singh, Alexandre Vincent Sixdeniers, Jan van der Straet, Mikhael Subotzky, Harunobu Suzuki, Antoni Tàpies, Juergen Teller, Liliane Tomasko, Oliviero Toscani, Rosemarie Trockel, Kaari Upson, Borjana Ventzislavova, Manfred Wakolbinger, Nari Ward, Franz West, Rachel Whiteread, Francesca Woodman, Tobias Zielony und Gilberto Zorio