“Das Projekt "Von Hagens by Sanges" ist eine faszinierende Serie von Photographien, inspiriert von Rembrandts berühmten Gemälde, der Anatomie-Vorlesung des Dr. Tulp. Es sind mystische und fast ausgelassene Bilder, in deren Mittelpunkt Gunther von Hagens steht, der durch seine Plastinate berühmt wurde. Die Photographien zeigen nicht nur den immer anwesenden Tod, sondern feiern zugleich das Leben und den Augenblick.” - Edwin Becker, Ausstellungsleiter, Van Gogh Museum, Amsterdam, Holland

In diesem Sommer werden im Olympia Park in München die visionären Kunstfotografien von Marco Sanges ausgestellt, die Gunther von Hagens zum Gegenstand haben. Die Fotoarbeiten werden in einer separaten Galerie direkt neben der Körperwelten Ausstellung in der Kleinen Olympiahalle präsentiert. Die ästhetische Inspiration, die dem Projekt zu Grunde liegt, geht auf Rembrandts’ berühmtes Gemälde der Anatomie-Vorlesung des Dr. Tulp von 1632 zurück. Die Aufnahmen entstanden in Gunther von Hagens’ Plastinarium in Guben an der polnischen Grenze. Sanges war bei seinem Besuch im Plastinarium sowohl von der Vielschichtigkeit der dort gezeigten anatomischen Präparate fasziniert als auch von der Person dahinter: Plastinator Gunther von Hagens. Der Anatom und Wissenschaftler will seinen eigenen Körper nach seinem Tod plastinieren lassen, um ihn so der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Das Thema von Sanges’ Fotoausstellung widmet sich dem Leben und Tod vor einem surrealen Hintergrund; Plastinator Gunther von Hagens wird zunächst bei der Sektion eines menschlichen Körpers beobachtet. Er beginnt dann, seine eigene Mortalität unter Anbetung des Kreuzes zu hinterfragen und wird schließlich selbst von seinen eigenen Plastinaten seziert.

Sanges ist von der Unantastbarkeit der analogen Fotografie überzeugt und seine ikonenhaften Arbeiten sind von der sequenzartigen Natur des Kinos, vor allem von den schwarz-weiss Filmen der Stummfilmzeit, beeinflusst. Mit dieser Fotoserie unterstreicht Sanges die Ernsthaftigkeit des Lebens und zwingt zur Aufrichtigkeit und Konfrontation gegenüber der Verletzlichkeit unserer eigenen Empfindungen. Es ist ebenfalls eine Hommage an Gunther von Hagens.

Marco Sanges wurde in Rom geboren und ist eine Person mit vielen Talenten. Er lebt und arbeitet in London. Mit seinen bildnerischen Visionen und preisgekrönten Arbeiten zählt Sanges zu den innovativsten Fotografen der Gegenwart. Zu seinen Klienten gehören: Cutler and Gross, Agent Provocateur, Vogue, Sunday Telegraph, Photo, Katalog, Dolce&Gabbana, Eyemazing.

Zu den Veröffentlichungen zählen: Circumstances, Venus, Wild, and Erotic Photography. Ausstellungen (Auswahl): : Hay Hill Gallery London (2014), THAN New York Academy of Art (2013), Da End Gallery Paris (2013), At Home with Art in aid of the Prince's Trust London (2013), Art Warehouse Rotterdam (2013), Proud Gallery London (2012), Eduard Planting Fine Art Photographs Amsterdam (2012), Art and Design London (2012), Gosh Art Auction curated by Tamara Ecclestone London (2011), Edward James Foundation (West Dean) (2011), Espai Barcelona(2010), Hay Hill Gallery, Cork street, London, (2010), Hackney Empire, London, (2010), Windsor Arts Centre (2010), GG Gallery, London (2010), Wanted gallery, London (2010), Take Home a Nude, NY Academy of Arts curated by Eileen Guggenheim New York (2009), Jonathan Cooper Park Walk Gallery London (2008), British Art Fair London (2008), Art London (2008), Arte Fiera Bologna (2004).

Marco Sanges’ Arbeiten sind in der permanenten Sammlung des Virginia Museum of Fine Arts, USA enthalten.

Sanges ist ein interdisziplinärer Künstler. Sein Film „Circumstances“ gewann den Preis „Best Art Film“, The Portobello Film Festival 2008, London und den Best Experimental Film im Open Cinema Film Festival 2009, St. Petersburg, Russland.

Gunther von Hagens’ Leben ist geprägt von einer gewissen Frühreife, von Wissbegier, einem Hang zum Unkonventionellen und unersättlichem Forschergeist, aber auch von außergewöhnlichen Ereignissen. Zu seinen hervorstechendsten Eigenschaften zählen sein Mut und eine Spur Trotz: er vermag es, Widerstände zu überwinden; sein Erfolg basiert auf seiner Unermüdlichkeit bei der Arbeit.

Gunther von Hagens ist Anatom und Erfinder der Plastination, ein Verfahren zur dauerhaften Konservierung von biologischem Material. 1993 gründet er das Institut für Plastination in Heidelberg und erschafft die Körperwelten, eine Ausstellung, in der er menschliche und tierische Plastinate einem breiten Publikum zugänglich macht. Seine Ausstellungen stoßen anfänglich auf Widerstand, mittlerweile werden sie weltweit mit großem Erfolg gezeigt. „Der menschliche Körper ist fragil, ein Teil verbliebene Natur in einer von Menschen bestimmten und durch Technik geprägten künstlichen Umwelt“, sagt von Hagens und führt weiter aus: „Die Ausstellung Körperweltenist ein Ort der Aufklärung und der inneren Einkehr.“

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