Kate Newbys Arbeiten sind poetische Auseinandersetzungen mit räumlichen Gegebenheiten und der Flüchtigkeit alltäglicher Momente. Durch ebenso subtile wie radikale Interventionen in bestehende Umgebungen lenkt sie den Blick auf die oft übersehenen Details unseres Alltags und das Besondere im Unauffälligen.

Für die Ausstellung I can’t nail the days down sind neue, ortsbezogene Arbeiten entstanden, die die Grenzen zwischen dem Werk und seinem Umfeld unscharf werden lassen. Für eine großformatige Bodenarbeit, die den Großteil des Raums im Glaspavillon einnimmt, setzt Newby Mauerziegel als künstlerisches Material ein. Die Künstlerin bearbeitet ungebrannte Ziegel und fügt gefundene Elemente bei, wie etwa zurückgelassene Glassplitter von Passant/innen des Karlsplatzes, Münzen oder Restbestände jenes Tons, der während des U-Bahnbaus aus dem Erdreich gewonnen wurde. Durch den nachträglichen Brennprozess verbinden sich die Glasscherben und Tonstücke mit den Ziegeln und lassen unerwartete Formationen entstehen. Ergänzt werden diese durch weitere kleine Einzelstücke aus Keramik und Bronze, die sich erst bei genauem Hinsehen als handgefertigte Objekte der Künstlerin erweisen. Im weiteren Verlauf entfaltet die Installation eine materielle Textur, die die Besucher/innen einlädt, Details im Begehen zu entdecken.

Kate Newby hält in ihren Werken die Spuren der Außenwelt fest, die sich in ihre Arbeiten einschreiben und in die sich ihre Arbeit einschreibt. Dabei gibt sie der direkten Erfahrung den Vorzug und bezieht bewusst das Prozesshafte ein. Die Ausstellung I can’t nail the days down bringt das Draußen in den Ausstellungsraum, überschreitet dessen räumliche Grenze und lädt die Betrachter/innen ein, das Außen zu entdecken und neu zu betrachten.

Kate Newby (*1979 in Auckland) erhielt 2015 ihren Doctor of Fine Arts von der Elam School of Fine Arts an der Universität Auckland. 2012 wurde sie mit dem renommierten Walter’s Prize ausgezeichnet. Vergangene Einzelausstellungen umfassen unter anderem: Swift little verbs pushing the big nouns around, Michael Lett, Auckland (2018); Let me be the wind that pulls your hair, Artpace, San Antonio (2017); The January February March, The Poor Farm, Wisconsin (2016); Two aspirins a vitamin C tablet and some baking soda, Laurel Doody, Los Angeles (2015) ); I feel like a truck on a wet highway, Lulu, Mexico City (2014) und Maybe I won‘t go to sleep at all., La Loge, Brüssel (2013). Kate Newby lebt und arbeitet derzeit in Brooklyn, New York und Auckland, Neuseeland.