In der Gerberei, die gewönlich in einem relativ grossen Raum untergebracht war, wurde Leder bearbeitet. In der Lederproduktion wurde Rohleder aus Büffel-, Ochsen, Kalbs-, Pfrerde- oder Eselsfellen hergestellt. Zur Bearbeitung wurden folgende Stoffe eingesetzt: Kalk, Asche, Hunde- und Hühnerexkremente, Eichenrinde, Peruckenstrauch, Meersalz, Holzspäne usw.

Bis zur Befreiung Bulgariens von der türkischen Fremdenherrschaft wurden in Gabrowo vier Lederarten hergestellt: Sohlenleder aus Büffel- und grösseren Ochsenfellen; "Kjussele" - halbbearbeitetes Sohlenleder für Opanken aus kleineren Ochsen- und Pferdefellen; "Sachtieni" aus Ziegenfell und "Meschini" aus Lammfell - beides Leder, das als Ober- und Innenmaterial zur Produktion von Schuhen verwendet wurde.

Die Lederbearbeitung bestand aus drei Grundstufen: Erfrischung und Reinigung des Fells, Bearbeitung mit Kalk und Gerben. All das geschah unter Einsatz von grösseren und kleineren Holztrögen, Kupferkesseln, Holzkisten, Schraubstock, Holzkübeln, Holzhammern, eisernem Werkzeug zum Gerben etc. Neben der Werkstatt lagen zwei in den Boden gegrabene stein- oder holzausgelegte Bottiche für die Kalklösung. Neben den erwähnten Anlagen und Werkzeug, die in der Lederbearbeitung eingesetzt wurden, sind in Etara noch weitere eiserne Werkzeuge zur Lederbearbeitung zu sehen, sowie Marmorplatten und Klammern zum Spannen des Leders.

Beeindruckend ist der grosse Holzbalkon, der auf Kosten der Wohnfläche zum Trocknen des Leders verwendet wurde. Ausserhalb des Gebäudes sind 5 in den Boden gemauerten Bottiche zur Kalkbearbeitung zu sehen. Die im Museum stehende Gerberei ist eine Kopie der Werkstatt von Iwan Golosmanow, gebaut um 1865-1870.