Die Ausstellung Naturgeschichten. Spuren des Politischen befasst sich mit Darstellungen von Natur, die auf gesellschaftliche Prozesse und zeitgeschichtliche Ereignisse Bezug nehmen. In unterschiedlichen Themenfeldern verdeutlicht sie den Wechselbezug von Natur und Geschichte. Die Präsentation spannt einen Bogen von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart.

Sie setzt mit Arbeiten konzeptueller Kunstrichtungen ein, die mit der Reflexion über die Rahmenbedingungen künstlerischer Produktion und Rezeption auch deren geschichtskritische Dimensionen thematisieren. Vertreterinnen der nachfolgenden Künstlerinnengenerationen bedienen sich sowohl kolonialismuskritischer als auch gesellschaftskritischer Traditionen und aktualisieren diese in ihrem jeweiligen zeitgeschichtlichen Umfeld. Naturdarstellungen prägen auch Werke der Ausstellung, die sich mit Völkermord sowie mit Flucht und Widerstand im Rahmen totalitärer Systeme und kriegerischer Konflikte auseinandersetzen.

Ein weiteres Themenfeld behandelt Veränderungen und Verwandlungen öffentlicher und historischer Orte durch natürliche Prozesse. Die alles überwuchernde Natur erweist sich dabei als Indikator geschichtlicher Dynamiken.

Künstler_innen: Jonathas de Andrade, Mirosław Bałka, Heimrad Bäcker, Anca Benera & Arnold Estefan, Joseph Beuys, Marcel Broodthaers, Matthew Buckingham, Mark Dion, Stan Douglas, Andrea Geyer, Ion Grigorescu, Hans Haacke, Candida Höfer, Sanja Iveković, Alfredo Jaar, Sven Johne, Nikita Kadan, Tatiana Lecomte, Christian Kosmas Mayer, Isa Melsheimer, Mario Merz, Christian Philipp Müller, OHO Gruppe, Hélio Oiticica, Anri Sala, Sigma Gruppe, Margherita Spiluttini, Ingeborg Strobl, Sandra Vitaljić, Lois Weinberger, Christopher Williams.