Wir laden ganz herzlich ein, die neue Ausstellung "Schifffahrtschule in Tczew 1920-1930. Die Wiege des Personals der polnischen Handelsschifffahrt", zu besichtigen. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Maritimen Akademie in Gdynia (Saal der Tradition) vorbereitet und umfasst in ihrem Hauptteil den Zeitraum 1920-1930, also die Periode, in der die erste polnische Schifffahrtschule gegründet wurde.

Als Einführung in die Thematik werden Lebensläufe der Polen näher gebracht, die ihre Erfahrungen unter einer fremden Flagge gesammelt haben und nach der Wiedergewinnung der Unabhängigkeit im Jahre 1918 die Bildung im maritimen Bereich neu organisiert haben, u.a. von Kazimierz Porębski.

In dem Teil, der den Anfängen der Schule gewidmet ist, finden wir auch viele interessante Informationen über die Stadt Tczew (Dirschau) in der Zeit zwischen den Kriegen, über den Sitz der Schule, die ersten Aufnahmeprüfungen in Warschau und die feierliche Eröffnung am 8. Dezember 1920. Das alles wird auf einem historischen Hintergrund dargestellt, in Verbindung mit dem polnisch-russischen Krieg und der symbolischen Vermählung der Republik Polen mit der See. Der größte Teil der Ausstellung stellt die Organisation der Bildung, die Lehrer (mit dem Schulleiter Antoni Garnuszewski) und die Schüler dar (mit historischen Schülerausweisen, Auszügen aus dem Tagebuch eines Schülers aus dem Jahr 1923). Man kann auch die ersten maritimen Lehrbücher in polnischer Sprache bewundern, welche von dem im Jahre 1927 gegründeten Verlag der Schifffahrtschule in Tczew ausgegeben und von den Lehrern vorbereitet worden sind.

Die Ausstellung zeigt gleichzeitig auf zahlreichen Fotos den Beitrag der Schule zum Kultur- und Sozialleben: gesellschaftliche Treffen, maritimen Ball.

Ein wichtiger Teil der Ausstellung erzählt über die praktischen Übungen auf den Schulschiffen: auf der Kopernik und vor allem auf dem Segelschiff LWÓW. Es werden die Kommandanten und die Belegschaft der LWÓW dargestellt und die Seefahrten des Schulschiffes – mit der historischen Fahrt nach Brasilien im Jahr 1923, während der ein Schiff unter polnischer Flagge zum ersten Mal den Äquator überquert hat. Ein Ereignis, das groß gefeiert wurde, was auf den Fotos zu sehen ist. Die polnische Belegschaft wurde sehr herzlich von den dort wohnenden Polen und den Brasilianern empfangen.

Der letzte Teil der Ausstellung ist dem Beitrag der Absolventen dieser Schule zur Entwicklung der polnischen Handelsschifffahrt gewidmet, ihrer patriotischen Aktivität während des 2. Weltkrieges, der Teilnahme an Seeschlachten zusammen mit den Alliierten und der Rolle der Schule in der Sicherung der Kontinuität der polnischen maritimen Bildung während des Krieges und danach.

Die Gestaltung der Ausstellung mit der Darstellung der historischen Unterlagen, den museale Ausstellungsstücke und der zahlreiche Bildern aus den 20-er Jahren, bilden eine einmalige Atmosphäre. Die Mehrheit der Objekte wurde dem breiten Publikum zum ersten Mal zur Verfügung gestellt.

Abschließend bleibt noch zu betonen, dass diese Ausstellung in dem neu renovierten Sitz des Weichselmuseums in Tczew zu sehen ist und viele Elemente beinhaltet, die mit dem attraktiven Objekt ästhetisch übereinstimmen.