In dem künstlerischen Dokumentarfilm To Each His Own Mask bedient sich die bildende Künstlerin und Filmemacherin Tine Guns der Karnevalsmaske, um gegenwärtige gesellschaftliche Phänomene wie die kulturell prägende Occupy-Protestbewegung einem kritischen Lackmustest zu unterziehen.

Der Film bietet einen unerwarteten neuen Blick auf die spektakulär vermittelten Manifestationen einer Welt, die lauter denn je - aus unterschiedlichen ideologischen Ecken - nach Veränderung ruft. Die Künstlerin Tine Guns wirft einen kritischen Blick auf die gegenwärtige Protestkultur und setzt mit der Masken-Methode eine karnevaleske Strategie ein, um tief verwurzelte Strukturen und Facetten aufzudecken.

Wir leben in krisenhaften Zeiten, unsere Wirtschaftssysteme versagen. So verwundert es kaum, dass Rufe nach Veränderung und Neuanfang aufkommen und die Gegenkultur eine Renaissance erlebt.

Jede Revolution hat ihre Symbole. Aktuell sind das Masken - und damit ein Attribut des Karnevals. Der Karneval ist ein Ritual, bei dem Gesellschaft und Politik vorübergehend Kopf stehen und Regeln und Werte kurzzeitig ausgesetzt sind. Nach Ende des offiziell sanktionierten närrischen Ausnahmezustands mit all seinen Veränderungen wird die Ordnung wiederhergestellt.

Stellt sich nun die Frage: Ist die aktuelle Protestwelle die Illusion eines Karnevals? Trägt sie letztlich zur Aufrechterhaltung bestehender Machtstrukturen bei? Lässt sie uns vergessen?

To Each His Own Mask ist gleichermaßen künstlerischer Dokumentarfilm und audiovisuelle Reise, unternommen von der Regisseurin und Künstlerin Tine Guns.