Wenn der Pessimismus einer Situation ankommt und der Schriftsteller versucht seine Seele zu verteidigen, dort, genau in diesem Moment, denkt er an seine Berufung. Jedoch braucht er auch eine Art Meditation, bzw. ein Gebet, das ihm hilft sich selbst zu erkennen. Dennoch ist er angesehen als Kritiker oder Befürworter seiner Gesellschaft.

Genauso wie in unserem Glaubensbekenntnis, indem wir unseren Glauben zugeben, sinngemäß, geht der Romancier durch die Fundamente seiner Berufung, bevor er einen Text anfängt oder einfach um Motivation holen zu dürfen. Aus diesem Kredo wollen wir einige Überzeugungen wieder finden:

  • Die Demut; der Autor ist ein hilfloses und demütiges Wesen. Er sollte sich, wenn er ein Projekt anfängt, bewusst sein, dass seine Arbeit, ganz unabhängig von der Zeit – Wochen, Monaten, Jahre, falls tiefere Interviews und Forschungen bearbeitet werden – nicht veröffentlicht wird und sollte auf die literarische Auswertung eines Verlegers warten, um in der Lesewelt geboren zu werden. Dieser erste Aufschlag ist für einen Handwerker des Wortes nicht nur hart sondern auch verzichtend. Sollte es eine solche Resignation geben, müsste es auch eine Gegenkraft - viel größer und stärker - geben, nämlich die Motivation.

  • Die Beharrlichkeit; der Schreiber sollte auf seinem Weg zielbewusst sein. Viele Schriftsteller behalten weder Strenge noch Disziplin in ihrer Arbeit. Der wahre Kunstschreiber glaubt blind, seine Beharrlichkeit würde sich eines Tages rentieren: sie würde seine Kritik oder Apologie zum kontextuellen Glanz bringen. Dieser Wendepunkt macht gerade den Unterschied zwischen einem ethischen Schriftsteller und einem Bestseller Schriftsteller. Beide investieren Zeit und Arbeit, jedoch nur einer weiß, dass seine Texte dem Leser die Klarheit seiner Berufung geben werden. Denn letztendlich wird der ethische Schreiber durch seine Texte erkannt. In denen sieht man den Prozess, als wäre es die Reinigung seiner Seele, in dem seine Wörter einen unsichtbaren unvergleichbaren Hauch haben. Da spürt man die Blöße seiner Denkweise, was uns den Hinweis gibt; sein Werk oder Text wird bedeutsam.

  • Die senkrechte Kraft des Wortes; auch wenn der Begriff senkrechte Kraft nur in der Physik existiert, er tritt auch in Feldern der Humanisten auf. Der Autor schreibt Texte, deren Melodie versuchen wird, in klangloser Form den Leser durch Argumente, Schlagkraft, Konzept und Inhalt- und Ausdrucksseite zu überzeugen. Jener tonlose Gesang wird im Leser eine neue Perspektive aufwecken. Daraus wird er seine Sichtweise erweitern und die echte Aussage des Autors verstehen.

Diese Analyse führt uns durch die Struktur, die der eigenen Statik der Tätigkeit, die eine komplizierte und missbilligte Berufung ermöglicht. Dabei merken wir, dass der Autor in seinem Alltag ein Atemelement anhält, das ihn lebendig hält ohne die Konsequenzen zu überlegen, welche die einsame Aktivität eines Künstlers hätten nach sich ziehen können.

Der von seinem Beruf überzeugte Kunstschreiber wird immer vom Schreiben besessen sein. Er wird keine Abwechselung in seinem Alltag haben und wird versuchen seine Texte in einem klar verständigen Zustand zu bringen. Und gerade das ist seine schwierigste Aufgabe, seine Denkweise korrekt und deutlich zu übermitteln. Der Handwerker des Wortes wird versuchen, mit allen möglichen literarischen Techniken, den Lesern die richtige Dosis an Information zu geben, damit sie leicht abhängig werden, jedoch ohne sie davon zu sättigen. Der Schriftsteller kennt die Problematik, in der er steckt, er ist sich bewusst, dass Leser zu gewinnen, gleich Seelen zu gewinnen bedeutet, die ihn in die Unsterblichkeit seines Wissens begleiten. In diesem Sinne, wenn er schreibt, fühlt er sich noch überzeugter, dass die Säulen seines Glaubensbekenntnis, dieselben sind wie die seiner Existenz. Diese Aspekte, die ich genannt habe, gelten für die Schreiber, die in ihre Texten vertrauen und die wütende Hoffnung haben , irgendwann von der späteren Generationen gelesen zu werden und in guter Erinnerung zu bleiben. Der Romancier sollte ein bescheidendes Profil haben, in der Erwartung, dass seine Arbeit für andere behilflich sein wird.