Schiffslogbuch, jahr null, tag eins.

Da das Zeitalter der Aufklärung in der Zeit, in der wir leben, zu Ende gegangen ist.

Natürlich haben sich die Menschen immer zuerst aufgrund des Geschmacks und dann, schlimmer noch, aus Notwendigkeit verletzt.

Von den prometheischen Bränden des Höhlenzeitalters bis zur Erleuchtung, die vom Zeitalter der Erleuchtung entfacht und ganz banal als Aufklärung bezeichnet wird, hatte der Mensch kein systemisch-philosophische Verhältnis mit der Akzeptanz des Geschmacks des Verletztwerdens gefunden.

Ich bin Jahrgang 1968, das Jahr des Mondes und das Jahr der Revolutionen, des Einsatzes des Fernsehens als neuem Mittel der Propaganda des Schlaraffenlandes. Wenn wir erneut bei der Aufklärung ansetzen, entdecken wir, dass dort, genau dort, die Intellektuellen, und ich zitiere unter vielen anderen Diderot, Voltaire und Rousseau, der unglaublichsten Heuchelei auf die fabelhafteste Weise Vorschub geleistet haben, die der Mensch in der Moderne finden konnte, die Akzeptanz des Sadomasochismus, und offensichtlich hat das nichts mit dem unglaublichsten Marquis von allen zu tun. In der Tat geschieht das Unglaubliche: Die Aufklärung wird in das verwandelt, was sie zerstören wollte, da die Idee der Aufklärung nicht nur totalitär, sondern auch ziellos ist. Ihre Töchter, die Wissenschaft und die Technik, machen alles so bequem und vernünftig, und beseitigen all das, was 'nur' die Phantasie befriedigt. Sie ersetzen die Mythen und die Träume durch das, was angenehm ist, und sich lohnt. Es 'bleibt die Vernunft, die sich recht gibt'.

Warum zitiere ich Sade? Er war einer der wenigen, die sich nicht von der großen Ankunft der "Ratio Veritas" berauschen ließen. Er versuchte vielmehr, die Qualität nicht der Argumentation, sondern des Argumentierenden, d.h. des Geistes, zu entdecken.

Über diese Dinge wird nicht gesprochen, wie immer, vorgetäuschte Heiterkeit, falsche Melancholie, und man ging weiter, für einen guten Schritt in Richtung existenzielles Glück: Welch netter Aperitif. Die umhüllten und verpackten Worte sind vom Wissen als Nahrung für den Verstand zur Allegorie, zu Trümmerworten geworden. Objekte der unfreiwilligen Kultur, für diejenigen, die die Dinge und die Geschichte in der "Querbeet"-Version lesen. Kommen Sie näher, es ist für jeden etwas dabei, alles nur für Sie. Die Aufklärer und der gleichzeitige Beginn des Industriezeitalters, das in gewisser Weise begann, den (gerechtfertigten) Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem geschriebenen Wort zu überwinden, verschieben die Bedeutung des von Bildern umgebenen Text zum Bild mit einigen wenigen Worten hier und da: Heute ist das Wort eine gefriergetrocknete Beilagensauce, auf die man ebenso gut verzichten kann, mit dem Vorteil, dass man sich in Ruhe und Frieden in der verlängerten Trägheit einzurichten weiß. Heute sättigt sich der Verstand mit Zahlen und der Teelöffel voller Wörter, mit denen diese gewürzt sind, rettet den Anschein der "industriellen Produktion der Kultur".

Mir persönlich ging es immer darum, mit Bildern Krieg gegen diese zu führen, den Raum, der den Worten entzogen wurde, in diesen Riss einzufügen, und dabei alle schönen Künste zu nutzen. Ariosto erklärt, warum: "Wenn ich die erste Endsilbe der Oktave schreibe, weiß ich noch nicht, ob in der letzten ein Vogel fliegen oder ein Fisch darin schwimmen wird."

Ich bitte Sie, nehmen Sie nicht weiter an der Zensur Anstoß, und bleiben bei Ihrer Ansicht, dass es sich bei den Objekten der Zensur um die handelt, die genannt werden.

Und machen Sie bitte das Licht aus.