Auch wenn das Thema von vielen Journalisten, Autoren und in Fachkreisen angesprochen worden ist, werden wir immer eine neue Facette und eine versteckte Kante finden, die uns die Verbindung Text und Kunstschreiber näher bringt.

Der Grund, warum ein Mensch überhaupt schreibt, ist schon in seiner Komplexität so tief verwurzelt, dass die sich daraus ergebenden Konsequenzen, die Texte, als ausübende Kraft den Leser erreichen. Aus diesem Grund wird ermittelt, welche Antriebskraft überhaupt herrscht von der Ursache bis zur Lieferung eines Textes.

Ein Kunstschreiber ist selbst überzeugt, seine Umgebung bräuchte eine fortgeschrittene Entwicklung. Diese Änderung solle nicht unbedingt materiell sein, sondern sie müsse z.B. den Menschen einer Gesellschaft Konflikte bewusst machen. Jedenfalls werden in der Fiktion eines Romans Probleme in irgendeiner Weise bewältigt. Jedoch wirft ein Autor auch einen tieferen Blick auf die Problematik, die in den meisten Fällen durch unerkannte Auskunft in verkümmerten Form in der Realität erscheint. Unter dieser Konstellation berücksichtigt ein Autor sein Handwerk, als würde er die Situation klären. Dies verursacht das Argument eines literarischen Projekts, bei dem der Romancier die Elemente eines ähnlichen Konflikts mit anpassenden Variationen in eine fiktiven Bühne hinein bringt, um aus seinem Blickwinkel zeigen zu dürfen, dass eine unschlagbare Einigung bzw. ein Kompromiss vorhanden sei.

Nun kommen wir auf den Ausgangspunkt wieder zurück; Was bewegt einen Menschen, sich in eine tief verflochtene Angelegenheit hinein zu versetzen, um eine virtuelle Lösung anpassen zu lassen? Die Aufklärung streckt sich sehr weit aus, hat aber im Kern den Beweggrund, dass ein Autor seinen Mitmenschen eine wahre Alternative reichen möchte. An dieser Stelle ist es zu betrachten, dass ein Kunstschreiber neben seiner Berufung auch eine Verantwortung trägt. Beide gelten als Fundament seines Manuskripts. Leider werden diese Absichten oft von den Lesern in Unordnung versetzt und mit dunklen Zwecken, vor allem durch Kritiker, vertauscht. Somit behaupten Feinde und politisch motivierte Kritiker; ein Künstler – von Schriftsteller über Architekten bis zu Bildhauer und Maler - sei in Befangenheit, wenn etwas in einem Kunstwerk nicht deren Weltbild entspricht. So sind wir Zeugen von Vorurteilen gegenüber Texten, Gebäudesprengungen und Beraubungen von Skulpturen und Bildern in Museen gewesen, und zwar sogar in diesem Jahrhundert. In vielen Fällen war die Absicht, den Künstler einzuschüchtern oder evtl. sein Werk zu vernichten.

Dieses Phänomen ist nicht neu und existiert seit dem es Kunst gibt. Die Fragezeichen setzen sich nun auf den Vorschlag, der im Vordergrund den Gegnern nicht passt. In der Literatur treffen wir auf ein ganzes Spektrum von Bedeutungen. Ein Text oder eine bestimmte Situation im Roman kann Grund fürs Lachen sowie für einen Wutanfall sein. Es kommt darauf an, was der Leser bei dem Text interpretiert und was er für eine Verbindung mit den Elementen des Anlasses hat. Für einen Schriftsteller hat eine wesentliche Priorität, den Leser mit der Problematik zu konfrontieren und gleichzeitig eine oder mehrere Alternativen aufzuweisen. Unter diesen Rahmenbedingungen bleibt im Konzept als Trägersäulen seiner Moral Berufung und Verantwortung.

Unter diesen beiden Fundamenten sind auch Mühe, Disziplin und Teilnahme gesetzt. Bei der Produktion eines Textes ist der Autor an erster Stelle in seinem Grundbestandteil gefangen. Von dort aus ergibt sich die Vielfältigkeit der Deutung. Jeder Leser wird seine eigene Meinung über die Ausdrücke des Kunstschreibers haben, jede Sicht wird von der Entfernung, Farbe, Glanz, Größe und Volumen anderweitig und abhängig sein. Denn das große Geheimnis des erfolgreichen Schreibens besteht nicht aus verlegten Büchern oder Bestseller Werken, sie sind manchmal eine Konsequenz des Schreibgeschehens, sondern aus dem guten Gewissen des Künstlers, seinen Beitrag über ein mehr oder weniger konflikthaftes Thema zu übergeben.

Schließlich ist die Berufung die Grundlage, bei der die Bemühung oft eine neue Stärke erhält. Und gerade an diesem Punkt hängt die Antriebskraft eines Worthandwerkers; wenn er die Gewissheit hat, einen Text mit Hingabe - im Sinne von Aufrichtigkeit, Bewusstsein, Ernst, Werten, Ethik, Korrektheit und Freimut - ausgeliefert zu haben.