Die frisch renovierte Cell63 Art Plattform freut sich, die Kunstsaison 2017 mit der traumtänzerischen Solo-Ausstellung des italienischen Künstlers Aqua Aura zu eröffnen.

Aqua Aura ist nach einer Art Quarz benannt, dessen chemische Zusammensetzung sich durch das Eintauchen in ein goldenes Duftbad verändert und ihm den Anschein eines Edelsteins gibt. Eher Aufgrund dieses Prozesses verkörpert Aqua Aura den Übergang zwischen zwei verschiedenen Erscheinungsformen und spielt auf die Entstehung einer neuen Kunstanschauung an.

Die Eröffnung der neuen Kunstsaison mit den Werken dieses brillanten Künstlers ist gleichzeitig eine Hommage an unsere eigene Metamorphose. Was im Jahr 2008 unter dem Namen Cell63 als Begegnungs-Plattform für internationale Künstler und Designer anfing, hat sich mit der Zeit weiterentwickelt und steht heute für eine reife und differenzierte Anschauung der gegenwärtigen Kunstszene. Nichts vermag unseren Drang nach Veränderung besser in Bildern auszudrücken, als die in den Werken des italienischen Künstlers oftmals lobgepriesene „Freude am Anderswo“.

Die Ausstellung präsentiert eine Werkauswahl der fotografischen Serie „Scintillation“, die zwischen 2015 und 2016 realisiert wurde. Der Name der Serie leitet sich von dem, vor allem in der Teilchenphysik und Astronomie verwendeten Begriff Szintillation (lat. scintillare: funkeln, flackern) ab und steht in den Fotografien von Aqua Aura im weitesten Sinne für das verschwimmen der Grenze zwischen Realität und Illusion. Als Symbol der Begegnung zwischen verschiedenen Universen und Zeiten wenden sich die Werke von Aqua Aura indirekt an den Zuschauer, regen bei diesem das Optisch-Unbewusste an und machen so dessen verstecktes Potenzial sichtbar.

Die Arbeitsmethode des Künstlers erinnert an die von einem „bricoleur“ vergangener Zeiten: seine Landschaften und Visionen der Natur sind das Ergebnis einer Auswahl und der darauffolgenden Assemblage von verschiedenen Bildern. Die digitale Datenverarbeitung und die finale Bestimmung der Farbe, der Schatten sowie der Kontraste geben den Werken ihren letzten Touch.

Ständig auf der Suche nach „etwas mehr“ versucht Aqua Aura der Leblosigkeit des fotografischen Mediums zu entfliehen, indem er sich mehr als Maler identifiziert und weniger als Fotograf. Mit dem Ziel, ein Gefühl der Verwirrung auszulösen, lassen die Bilder den Blick des Zuschauers innerhalb eines breiten Spektrums an möglichen Bedeutungen schwanken und verweisen so auf eine intimere und weniger objektive Wahrnehmung unserer Realität.

Aqua Aura nimmt somit Abstand von der grenzlosen Ausbeutung der Natur und unternimmt den Versuch den Menschen in die Natur zu re-integrieren. Dahinter verbirgt sich die Hoffnung, dass diese „humanere“ Vision der Welt mehr als nur ein Flackern und nicht lediglich das Ergebnis einer Szintillation ist.