Im 17. Jahrhundert, in Hollands Goldenem Jahrhundert, erlebte die Kunst der Niederlande eine ungeheure Blüte, auch im Bereich der Naturstudien. Eine Ursache war das große wissenschaftliche Interesse an der Tier- und Pflanzenwelt, an Zoologie und Botanik.

Tiere und Insekten aus der Heimat und aus fernen Ländern wurden untersucht und klassifiziert, heimische und exotische Pflanzen in botanischen Gärten kultiviert und wissenschaftlich bearbeitet. Künstler stellten sich in den Dienst der Naturwissenschaften und bemühten sich darum, Tiere und Pflanzen so naturgetreu wie möglich mit Feder und Pinsel abzubilden. Bei aller Exaktheit in der Ausführung: Blumen, Tiere und Schneckengehäuse faszinierten durch ihre Schönheit und dienten in der Kunst folglich auch der Augenlust – der Reiz des Kleinen.

Die kleine Studio-Ausstellung, die ca. 27 Zeichnungen und Druckgraphiken aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts umfasst, versteht sich als Ergänzung zu der umfangreichen Ausstellung „Maria Sibylla Merian und die Tradition des Blumenbildes", die vom 7. April bis zum 2. Juli 2017 im oberen Ausstellungsraum des Kupferstichkabinetts gezeigt wird.