Die muslimische Gemeinschaft steht im Mittelpunkt des neuen Projekts von Nicolò Degiorgis im Hinblick auf Hämatli & Patriæ. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse in Europa untersucht Hämatli & Patriæ die Begriffe „Heimat“ und „Vaterland“. Der Ausstellung sind fünf Präsentationen von Künstlerbüchern von Nicolò Degiorgis in der Museion Passage und – zeitgleich – an fünf externen Standorten vorangestellt, die in einem Bezug zu diesen Büchern stehen.

Als „Außenstelle” dient in diesem Fall das bischöfliche Priesterseminar in Brixen, wo ab dem 24. Mai und bis 16. Juli das Künstlerbuch Hidden Islam ausgestellt wird, für das Degiorgis 2014 bei den Rencontres d’Arles mit dem angesehenen Author Book Award ausgezeichnet wurde. Hidden Islam erzählt von den verborgenen Orten der islamischen Gemeinschaft im Nord-Osten Italiens, die Degiorgis fünf Jahre lang – von 2009 bis 2014 – besucht und dokumentiert hat. Die Aufmerksamkeit des Fotografen richtet sich vor allem auf improvisierte Gebetsräume in Werkhallen, Garagen, Geschäften oder Diskotheken. In Italien gibt es nur vier offizielle Moscheen für 1,3 Millionen Muslime. Neben dem Buch werden im bischöflichen Priesterseminar Fotos gezeigt, die auch in Hidden Islam abgedruckt wurden.

Hidden Islam ist der Ausgangspunkt für das neue Buch von Degiorgis Lo sceriffo e la moschea itinerante, das in der Museion Passage vorgestellt wird. Protagonist des Buches ist die islamische Gemeinschaft in Treviso. Degiorgis erzählt – anhand von Bildern und Artikeln aus der Lokalzeitung „La Tribuna di Treviso“ – von den großen Problemen bei der Suche nach einem Gebetsraum. Teil des Buches ist auch eine Audio-Datei.

Lo sceriffo e la moschea itinerante wird in der Passage – mit notizenartigen und auf einer Korkplatte angebrachten Blättern – auch als Installation präsentiert.

Anlässlich der Ausstellung lädt das Museion zu einem Round-Table-Gespräch in der Museion Passage mit Nicolò Degiorgis, Fatima Azil, (interkulturelle Mediatorin) und Don Paul Renner (Theologe) ein. Moderation: Paolo Mazzucato. Dienstag, 23. Mai, 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.