Pieter Bruegel der Ältere ist einer der bedeutendsten Zeichner des 16. Jahrhunderts. Am Vorabend des niederländischen Unabhängigkeitskampfes gegen die spanische Herrschaft, in einer Epoche der politischen, sozialen und religiösen Umbrüche, entwirft er eine ebenso komplexe Bildwelt. Humorvoll und volksnah, scharfsinnig und zutiefst kritisch reflektiert er die gesellschaftlichen Verhältnisse.

Bereits zu Bruegels Lebzeiten werden seine Zeichnungen hoch geschätzt - viele finden als Vorlagen für Kupferstiche weite Verbreitung. Aus der Bildtradition früherer Generationen schöpfend, setzt er motivisch und formal völlig neue Impulse.

Neben den Meisterwerken von Dürer, Raffael und Rubens zählen Bruegels Zeichnungen und Druckgrafiken zu den bedeutendsten Beständen der Albertina. Die umfassende Ausstellung spürt Bruegels künstlerischen Ursprüngen nach und beleuchtet seine Bedeutung als „Bauern-Maler“, als „zweiter Hieronymus Bosch“, als Erneuerer der Landschaftskunst sowie als gesellschaftskritischer Satiriker.