VW (VeneKlasen/Werner) freut sich die Ausstellung Neptune and the Octopus Painter mit neuen Werken von Peter Saul anzukündigen. Saul ist eine polarisierende Schlüsselfigur in der Nachkriegsmoderne der USA, dessen amibivalent politische und grelle Bildwelt sich einer Kategorisierung entzieht. Sein Werk besteht außerhalb des Kanons und hat gleichzeitig einen entscheidenden Einfluss auf die jüngeren Künstler-Generationen.

Peter Saul wurde 1934 in San Francisco geboren. Nach seinem Studium an der California School of Fine Arts und der Washington University, St. Louis, lebte Saul für sechs Jahre in Paris. Dort ergab sich in den späten 50er Jahren sein einzigartiger Stil aus Einflüssen wie dem Mad Magazin, der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts, Paul Cadmus und Rosa Bonheur und einer gleichzeitigen Ablehnung der existentialistischen Sprache in der Kunst. Sauls frühe Gemälde von Haushaltsgeräten, ausgeführt in einer intensiven Farbpalette und im Gestus dem Abstrakten Expressionismus nah, nahmen die Pop Art eindeutig vorweg, welche als Kunstform erst 1962 bekannt wurde. In seinem Werk vollzog sich eine rasante Entwicklung von quasiabstrakten Bildern von Kühlschränken in der Bildsprache des Pop zu einer bissigen und unerschrockenen Darstellung der Zeitgeschichte. Zu einer Zeit, als Malerei sich vorwiegend ernsthaft zeigte, passten sich Sauls grotesker Humor und die Ironie in seinen Werken kaum an. Peter Saul hat 1967 treffenderweise gesagt “Nicht zu schockieren bedeutet, sich einverstanden zu erklären, ein Möbelstück zu sein.” Dieser Überzeugung folgend, parodiert er in seinen Werken politische und kulturelle Begebenheiten seiner Zeit.

Neptune and the Octopus Painter präsentiert neue großformatige Gemälde und ausgewählte Zeichnungen, die Peter Saul in den vergangenen zwei Jahren produziert hat. Bezug nehmend auf die Bildwelt von Walt Disney wie auch auf die Traditionen der klassischen Malerei, zeigen die Gemälde, ausgeführt in grellen, satten Farben, den Künstler in Selbst-Portraits oder haben politische Themen und die Populärkultur zum Inhalt. Saul seziert diese Topoi bis ein komisches, angriffslustiges und grausames Ergebnis erreicht wird.

Peter Sauls erste Einzelpräsentation wurde 1961 in Chicago gezeigt, seitdem wurden seine Arbeiten vielfach international ausgestellt. Die jüngste Einzelausstellung wurde 2012 in der Fondation Salomon, Alex, Frankreich, gezeigt. Werke von Peter Saul befinden sich in den Sammlungen des Metropolitan Museum of Art, New York; Museum of Modern Art, New York; Whitney Museum of American Art, New York; Art Institute of Chicago; Centre Pompidou, Paris; Los Angeles County Museum of Art; Moderna Museet, Stockholm; Museum Ludwig, Cologne; and Stedelijk Museum, Amsterdam. Peter Saul lebt und arbeitet in New York.