Seit den 1970er Jahren ist die menschliche Gestalt ein zentrales Motiv in der Malerei von Llyn Foulkes. Seine collageartigen Leinwände werden auf ansprechende, verstörende oder bewegende Weise von unterschiedlichen Figuren belebt. Manche von ihnen verweilen vor felsigen Landschaften, sind blutrot gescheckt oder verleihen den aufgeladenen Szenerien etwas Comicartiges. Die Ausstellung Transfiguration bei Sprüth Magers zeigt das Fingerspitzengefühl des Künstlers im Umgang mit Materialien und der Animation von Charakteren aus Vergangenheit oder Gegenwart.

In Foulkes’ neuen Malereien kommen die für den Künstler üblichen Utensilien, wie Farbe, Holz, Fotografien und eine Vielzahl gefundener Objekte, zum Einsatz. Einige der ausgestellten Arbeiten zeigen jedoch auch neue Techniken. Diese Bilder setzen sich aus übereinander gelegten, glamourösen, schwarz-weißen Film-Porträts zusammen, die Foulkes von Flohmärkten und Shops in Los Angeles bezieht. Indem der Künstler Löcher in die Gesichter brennt, kommen die Portraits von den darunter liegenden, verblichenen Hollywood-DarstellerInnen zum Vorschein. Mittels dieses Verfahrens gelingt es Foulkes die Zeit zurück zu drehen und in Vergessenheit geratene Biografien und Sehnsüchte sichtbar werden zu lassen. In zwei großformatigen Arbeiten stehen vertraute Figuren im Mittelpunkt: He'll Always Be Here zeigt den Künstler und seinen Erzfeind Micky Maus, der sich wie eine bedrohliche Sturmwolke aus der über ihm liegenden Holzmaserung materialisiert. The Wall ist Foulkes jüngste Stellungnahme gegen den amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten: Trump stößt mit offenem Mund an eine Backsteinfassade und macht dabei eine erbärmlich plumpe Figur. Im Berliner Kontext erinnert die Arbeit eindringlich an ein Stück Deutsche Geschichte und die von Grenzmauern verursachten sozialen und psychologischen Schäden.

Llyn Foulkes (*1934, Yakima, Washington, USA) lebt und arbeitet in Los Angeles. 2013-2014 widmete das Hammer Museum, Los Angeles dem Künstler eine große Retrospektive, die anschließend im New Museum, New York, sowie im Museum Kurhaus Kleve zu sehen war. Weitere Einzelausstellungen umfassen eine Übersichtsschau am Laguna Art Museum, California (2015), die anschließend ausgiebig durch die Vereinigten Staaten tourte. Jüngste internationale Ausstellungen umfassen die Documenta 13 (2012), die 54. Biennale von Venedig (2011), Fondazione Prada, Mailand (2015), Walker Art Center, Minneapolis (2015), J. Paul Getty Museum, Los Angeles (2011), Museum of Contemporary Art, Los Angeles (2011), Whitney Museum of American Art, New York (2010), Moderna Museet, Stockholm (2008), Los Angeles County Museum of Art (2007) und das Centre Pompidou, Paris (2006).