Die Mai 36 Galerie freut sich, neue Arbeiten aus der Serie Köpfe von Matthias Zinn in einer Ausstellung zu präsentieren. Es ist nach 2009 und 2011 die dritte Einzelausstellung des Künstlers in der Mai 36 Galerie. Bevor sich Matthias Zinn (geb. 1964 in Tegernsee, lebt und arbeitet in Berlin) dem Thema Köpfe zuwandte, beschäftigte er sich künstlerisch bis 2013 mit seinem unmittelbaren Umfeld, wobei diese Konfrontation sogenannte „Ding-Bilder“ hervorbrachte. In der Auseinandersetzung des Künstlers mit seiner persönlichen Umgebung wurden alltägliche Gegenstände wie zum Beispiel ein Tisch, eine Lampe oder ein Spiegel in den Raum der Malerei überführt und neue Formen der Darstellung und inhaltlichen Reflexion entwickelten sich.

Seit 2014 arbeitet der Künstler an der Werkgruppe Köpfe, die Malerei, Zeichnungen und Skulpturen umfasst und thematisch auf frühere Werke zurückgreift: im Schaffensprozess von Figurenbildern und Selbstportraits in den Jahren 2010 und 2011 fokussierte sich das Interesse des Künstlers schliesslich auf die Köpfe, woraufhin seine intensive künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema begann.

Zinn versteht den Kopf als Resonanzraum, in dem die äussere Welt im Inneren nachhallt und sich neu zusammensetzt. Diese Sichtweise wird in seinen neuen grossformatigen Bildern und plastischen Werken deutlich, in denen er die Autonomie des Werkprozesses nutzt, um den „Kopf“ für sich neu zu (er)finden. Die Werke knüpfen zwar thematisch an frühere Malereien an, doch öffnen sie sich nun zu Gebilden, in denen sich die Formen, die Dynamik, die Zerrissenheit und Fragilität, aber auch das Groteske und Absurde unserer heutigen Zeit zu reflektieren scheinen.

Die Ausstellung Köpfe in der Mai 36 Galerie präsentiert eine Auswahl aus der neuen Werkgruppe, in der Malerei, Skulptur und Zeichnung im Dialog miteinander stehen.

Während Zinn in den Ölbildern Formen und Raum aus der Fläche entstehen lässt, faszinieren ihn die Möglichkeiten, die ihm die Skulptur bietet: das abgenutzte, von Gebrauchsspuren gezeichnete Material fügt sich zu autonomen Gestalten zusammen und ursprünglich zweidimensionale Formen werden in den dreidimensionalen Raum überführt. Der Schaffensprozess, den der Künstler als „manuelles Denken“ beschreibt, soll dabei den eigentlich immateriellen Raum der Gedanken, Vorstellungen und Empfindungen evozieren und als Spiegel der Umwelt fungieren.

Matthias Zinn studierte nach seinem Architekturstudium an der Hochschule der Künste in Berlin bei Marwan Kassab-Bachi. Zuletzt wurden seine Arbeiten in einer Einzelausstellung im Kunstparterre München sowie im Kunstmuseum St. Gallen im Rahmen der Gruppenausstellung Ambigu, Zeitgenössische Malerei zwischen Abstraktion und Narration gezeigt.