Selbstportrait ist der Titel der Florian Süssmayr Ausstellung zur Open Art 2017. In der Malerei Florian Süssmayrs spielt das Selbstbildnis eine zentrale Rolle und ist ein immer wieder aufgegriffenes Motiv.

Es sind nicht die realistischen Selbstporträts, angefertigt mit Spiegel, die ihn interessieren, es sind vielmehr Reflektionen von sich selbst im weitesten Sinne. Diese oft auf der vorausgegangenen Fotografie basierenden Werke faszinieren durch ihre malerische Wiedergabe unterschiedlichster Örtlichkeiten; vom Fahrstuhl über die Straßenszene bis hin zum Badezimmerspiegel ist gerade das Alltägliche von Interesse, der Künstler selbst ist darin nur schemenhaft zu erkennen. Er ist in Form seines Umrisses, seines Schattens oder seiner Spiegelung wiedergegeben. Das Ego spielt keine Rolle. Die Umgebung steht geradezu im Vordergrund und weist mehr Details auf als das eigentliche Porträt. Die Selbstbildnisse sind eng mit der Biographie Florian Süssmayrs verknüpft und erzählen in typischer Manier vom Leben des Künstlers.

Im Erdgeschoss der Galerie dient eine plakatierte Ausstellungswand als Hintergrund für autobiografische Bilder. Zeichnungen, die erstmals in einer Ausstellung zu sehen sind und thematisch passend in PlattenhüllenPassepartouts stecken, als seien es die Platten-Label selbst. Die plakatierte Szene dokumentiert den Ausstellungsraum des Münchner Maximiliansforums (2009) nach Süssmayrs Eröffnung, bei der die Punkband Riot Reiser ihren exzessiven Auftritt hatte. Gezeigt wurden schlicht in Öl auf Papier gemalte Kachelbilder, die verbunden waren mit einer von „institutions“ und Süssmayr inszenierten Plakataktion in der Stadt. Neben den Gemälden sind die stilllebenartigen Reste vom Konzert zu sehen; darauf ist ein echtes Stillleben mit Jägermeisterflasche platziert, welches fotorealistisch an der Wand zu lehnen scheint: Das Arrangement zeugt vom unermüdlichen Spiel mit der Realität und dem metaphorischen Prozess, den Florian Süssmayr gerne seinen Werken unterzieht.

Die Serie „Selbstportrait mit Nachtlebengang“ zeigt Porträts seiner Freunde. Das Alter Ego des Künstlers, der immer wiederkehrende in der Nacht umherstreunende Wolf, taucht immer wieder auf.