Als Mitglied der Künstlergruppe 'Der Blaue Reiter' war Gabriele Münter nicht nur eine herausragende Malerin des Expressionismus, sondern sie gehörte auch zu den bedeutendsten weiblichen Künstlerpersönlichkeiten der Moderne in Deutschland. Im Jahr von Gabriele Münters 140. Geburtstag widmet die Galerie Thomas ihr eine umfassende Ausstellung.

Zu sehen sind Beispiele ihres Schaffens aus allen Werkperioden, angefangen mit den kleinformatigen Landschaften, die zwischen 1903 und 1906/07 in Oberbayern, in Frankreich und auf Münters Tunisreise, stets in Begleitung von Wassily Kandinsky, noch in ganz impressionistischer Malweise entstanden sind.

Vor allem aber zeigen wir Gemälde aus der hohen Zeit des Expressionismus und des Blauen Reiter, als Münter vielfach mit den anderen Vertretern des Blauen Reiter in München und im 'Russenhaus' in Murnau arbeitete, bis hin zu einem Beispiel für ihre Versuche in der abstrakten Malerei, das unter dem Einfluß von Kandinsky im Kriegsjahr 1915 in Zürich entstanden ist.

Gabriele Münter, seit den 1920er Jahren wieder in Murnau - mit Unterbrechungen in Berlin und Paris -, hat bis zu ihrem Tod im Jahr 1962 ein umfangreiches Werk geschaffen, das sich stilistisch weiterentwickelt, ohne die starke Bindung an den Expressionismus zu verlieren. In ihren Landschaften und Stilleben, die aus drei Jahrzehnten des späteren Werkes in der Ausstellung vertreten sind, ist die Reflektion der Zeit des Blauen Reiter stets unverkennbar. Ihre ganz eigene malerische Bildsprache, die das Expressive und Farbige auf charakteristische Weise mit gefühlvoller Nuancierung und einer klassisch beeinflußten kompositorischen Ruhe verbindet, läßt sich in dieser Präsentation über das Oeuvre der Malerin wunderbar nachvollziehen.

Die Ausstellung mit Werken von Gabriele Münter in der Galerie Thomas findet parallel zur großen Gesamtschau 'Gabriele Münter. Malen ohne Umschweife' in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus statt, so daß sich die Gelegenheit ergibt, in München das Werk der Künstlerin wirklich umfangreich und in allen Facetten neu zu entdecken.