Nona Garcias Gemälde begreifen das gemalte Bild als ein Produkt der Übertragung zwischen der Quelle und der Oberfläche. Die Künstlerin beschäftigt sich seit Anfang der 2000er Jahre mit dieser Frage, wie z.B. ersichtlich in ihrem Diptychon „See Saw“ (2000). Die Arbeit ist ein Gemälde, das eine, in ein Tuch gewickelte, Kettensäge zeigt. Das Bild ist gepaart mit einem aufdringlichen Gegenstück: einem Röntgenbild des gleichen Objekts, das auf einem Leuchtkasten montiert wurde. Was in dieser zentralen Arbeit erkennbar ist, ist die Bereitschaft der Künstlerin, sich ontologischen Anliegen anzunehmen, die in der Figuration selten aufgerufen werden. Insbesondere die inhärenten physikalischen Eigenschaften des gemalten Objektes gegenüber seiner Transformation durch Repräsentation.

In dieser Ebenso greifen Garcias neue Werke die älteren Arbeit, die als Vorausschau für die Gegenwart dient, ist das gemalte Objekt als ein Ding charakterisiert, das durch die Dopplung der Darstellungskanäle sowohl "verborgen ist, als auch gesehen" wird und somit sowohl sein Wesen als Bild als auch als ein Objekt erforscht und unsere Sinneswahrnehmung in Anspruch nimmt. Besonders fordert es unseren Wunsch heraus, zu erfahren was hinter dem Objekt steckt.

Natur der gegenständlichen Malerei auf. Die Werke folgen derselben Forschungsrichtung über das Dargestellte und der zugrundeliegenden Reflexion über die Darstellung selbst. Indem sie zugibt was für sie als Künstlerin der wahre Prozess der Malerei ist, nämlich im Wesentlichen die Aneignung eines Objektes aus der bekannten Welt und dessen Abbild auf einer Oberfläche im Grunde desselben Ursprungs aufzutragen, schlägt Garcia eine Gemeinsamkeit vor, die konzeptionell über die Grenzen der "Malerei als Illusion" hinausgeht, während sie gleichzeitig deren gleichen Modus aufgreift.

In "Planted" versucht Garcia noch einmal, die Bild-Objekt-Trennung - das gegenständlich dargestellte Ding - durch illusionistische Malerei, die an Trompe-l'oeil-Techniken erinnert, zu synthetisieren. Durch die Verwendung von Holzfurnieren als Ersatz für die konventionelle Leinwand laden die gemalten Bilder, die durch das Auftragen von Öl auf Holz gekennzeichnet sind, dazu ein, die aus ihrer physischen Existenz abgeleiteten Attribute unmittelbar zu reflektieren. Die abgebildeten Objekte - ein geschnitzter Rentierkopf, ein Spielzeuggewehr, Früchte und Blätter, ein Besenstiel, einheimische Utensilien und Reliquien - stammen größtenteils aus derselben organischen Quelle, und zwar Holz bzw. der Substanz von Bäumen. Dies impliziert eine bewusste Intimität, eine Vereinigung, die zu einer Art natürlichen Kreislaufs führt, der in der Lage ist, die Prozesse der Malerei zusammenwirken zu lassen.

Innerhalb dieser neuen Serie von Arbeiten geht Garcia über das gemalte Bild hinaus. Sie integriert die Eigenschaften der Oberfläche. Die Holzoberfläche verleiht den Arbeiten eine einzigartige Maserung, die wiederum zu einem Attribut der Form wird - ein Teil der Komposition als Ganzes. Diese Eigenschaft der Prägung, der Illustration von Holz auf Holz, der Darstellung der Substanz neben ihren physikalischen organischen Eigenschaften, dient als ein Versprechen weitere "Wahrheiten" über die Malerei zu enthüllen.

Die Ausstellung "Planted” könnte als Testament für die Materialität der Malerei gesehen werden; etwas zu präsentieren, das auch jenseits von Illusionismus oder Fotorealismus als "real" dienen könnte. In einem weiteren großformatigen Werk malt Garcia einen Haufen Äste mitten in der Wüste Gobi. Die Frage "was ist real" wird zu "was ist möglich", da die emporragende Struktur aus Zweigen und Reisig unerklärlich erscheint. Sie taucht aus dem Nichts auf - ohne Anzeichen eines nahen Waldes. „Planted“ - Gepflanzt. Was in einem anderen Kontext auch auf ein Komplott oder einen Schwindel anspielen könnte, verleitet hier den Betrachter dazu, an die Möglichkeit eines solchen Szenarios zu glauben, wobei die Künstlerin als Anstifter fungiert: die Möglichkeiten der Illusion und Desillusionierung in der Malerei zu vereinen.

Nona Garcia wurde 1978 in Manila, auf den Philippinen, geboren. Sie studierte an der Universität der Philippinen, Diliman, QC College of Fine Arts und hat einen BFA, Major in Painting. Garcia lebt und arbeitet in Manila. Die philippinische Künstlerin zeigte eine Einzelausstellung „Recovery”, im Bencab Museum, Baguio City, Philippinen im Jahr 2014. Ausgewählte Gruppenausstellungen der Künstlerin umfassen Passion and Procession: Art of the Philippines, Art Gallery of New South Wales, Sydney, Australien (2017), 5th Anniversary Special Presentation: Revision I, Mind Set Art Center, Taipei City, Taiwan (2015), the Prague Biennale, Prague, Tschechien (2009) und die 3rd Fukuoka Triennale, Fukuoka Asian Art Museum, Japan (2005).