An Erwin Wurm führt 2017 kein Weg vorbei. Er ist international in mehreren großen Ausstellungen vertreten und bespielt neben Brigitte Kowanz den Österreichischen Pavillon bei der Kunstbiennale in Venedig. Das Belvedere dokumentiert die Arbeit des renommierten Künstlers für die Biennale und zeigt ab Juni seine performativen Skulpturen und Plastiken im Belvedere 21. Zum Auftakt begrüßt Wurms Fat House die Museumsbesucher_innen am Oberen Belvedere.

Erwin Wurm ergründet seit über 35 Jahren die Ausdrucksmöglichkeiten der Bildhauerei. Sein vielfältiges, tiefgründiges und zugleich ironisches Œuvre umfasst nahezu alle Gattungen und erweitert den Skulpturbegriff um interaktive, soziale sowie zeitliche Aspekte. Mit seinen Fat Sculptures – „verfettete“, kleinbürgerliche Statussymbole wie Autos oder Einfamilienhäuser – liefert der Bildhauer bissige und treffende Kommentare zur gegenwärtigen Konsumgesellschaft.

Seit 6. Mai steht an der Südseite des Oberen Belvedere eines der berühmten dicken Häuser (Fat House, 2003) von Erwin Wurm, das seit 2016 zur Sammlung des Belvedere gehört. Im Inneren des fettleibigen Hauses wird ein Video projiziert, in dem dasselbe aufgequollene und vor sich hin räsonierende Gebäude den eintretenden Besucher_innen existentielle Fragen stellt, wie: "Wann ist ein Haus Kunst, und wer befindet darüber?“ Die bei freiem Eintritt begehbare Plastik im Garten des Belvedere gibt einen Vorgeschmack auf Wurms Biennale-Beitrag in Venedig sowie auf die Ausstellung Erwin Wurm – Performative Skulpturen, die von 2. Juni bis 10. September 2017 im nahe gelegenen Belvedere 21 zu sehen ist. Die Ausstellung wird kuratiert von Severin Dünser und Alfred Weidinger.