Die Galerie Paolo Erbetta freut sich, Ihnen die Ausstellung der jungen französischen Künstlerin Laure Catugier (geboren 1982 in Toulouse, Frankreich - lebt und arbeitet in Berlin) mit dem Titel „Cyclorama“ präsentieren zu dürfen. Laure Catugier studierte zunächst Architektur an der École d' Architecture de Toulouse, um später mit einem Diplom in Kunstgeschichte an der École des Beaux-Arts in Toulouse abzuschließen. Auch wenn sie erst seit kurzer Zeit beschlossen hat, sich voll auf ihre eigene künstlerische Arbeit zu fokussieren, kann ihr Blick als bereits sehr scharf und ausgereift beschrieben werden.

Der Titel „Cyclorama“ ist angelehnt an die eigentümlichen und besonders zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert populären Panoramen. Diese bestanden in kreisförmigen Räumen, deren Wände mit 360°-Ansichten versehen waren, um für den Betrachter die Illusion zu schaffen, vollständig von einer bestimmten Szenerie umgeben zu sein. Ein solches Konzept eignet sich besonders gut, um die Auffassung Catugiers beispielsweise von der Stadt, ihren Gebäuden und der Architektur darzustellen. Jedes Fenster, jeder Balkon, jede Tür oder Ansicht, verkörpert die Illusion von sozialer Homogenisierung und Kategorisierung, in welcher sich der Künstler dagegen neue Interpretationen, Aufstände, Resignationen und Leerstellen vorstellen kann. Jedes vom Menschen errichtete Gebäude ist Teil der Inszenierung des "Theaters des Lebens". Neben Klarheit und Minimalismus in der Auswahl linearer und grundlegender geometrischer Formen, ist das Werk Catugiers nicht ohne eine starke emotionale Spannung.

Geschlossene Fenster, welche die Bereitschaft andeuten, sich aus der Welt zurückzuziehen und eine Pause einzulegen; die Rollläden sind somit ebenso Bühnenvorhänge, hinter denen die "Schauspieler" eine Auszeit von ihrer Rolle nehmen können; auch "Geisterfenster" (Ghost Windows), die nicht als solche existieren, wenngleich man ihr Fehlen bemerkt. Über die Sprache der Architektur und des Design versucht Catugier gesellschaftlichen Werten und kulturellen Mustern nachzuforschen, die uns jederzeit umgeben. Ihre Werke stellen einen Anreiz zum Nachdenken über mögliche Lebensentwürfe dar, die vom Künstler - und vielleicht auch vom Zuschauer - imaginiert werden können. Die Phantasie ist die einzige Möglichkeit, der Realität zu entkommen.

Die Künstlerin wandert mit ihrer Kamera durch Berlin und die Welt, ziellos, in einer wahrhaftigen ‚goetheschen Wanderung’. Ihre Arbeit handelt von Einblicken und Alltagsgegenständen, die nur wenige von uns bemerken, wenn sie ganz in ihren Rollen aufgehen. Die Künstlerin leiht uns ihren Blick für oftmals unbemerkte Alltagssituationen, die uns umgeben und die ebenso von uns sprechen. Genau mit diesem Ziel haben die Arbeiten von Catugier nie den Menschen als Protagonisten, sondern nur sein Spiegelbild, eine Spur von ihm.

Gallerie Paolo Erbetta
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