Das Kunst Museum Winterthur bietet erstmals einen Einblick in seine Sammlung der Werke von Künstlerinnen, die sich mit plastischer Form, mit Körper und Raum beschäftigen. Die Ausstellung setzt mit einer männlichen Aktfigur von Germaine Richier aus dem Jahre 1940 ein – einer Skulptur im klassischen Sinne.

Mit den Bronzegüssen der Winterthurerin Margrit Gsell-Heer ist auch eine ihrer Schülerinnen in der Sammlung vertreten. Ihre Plastiken stehen Meret Oppenheims Idol gegenüber, wo der Körper bloss noch angedeutet ist. Bei Heidi Bucher ist die menschliche Präsenz nur noch als Reminiszenz spürbar. Auch Marisa Merz stellt seit jeher die Figur ins Zentrum, sei es mit ihren zierlichen Köpfen aus ungebranntem Ton, sei es in ihren filigranen Objekten aus gestricktem Kupferdraht.

Obschon bei Isa Genzkens Meister Gerhard die Gestalt anklingt, spielt das Besetzen des Raumes hier eine vorherrschende Rolle. Auch die Objekte der deutsch-amerikanischen Ruth Vollmer und jene von Rita McBride spielen mit dem architektonischen Raum, den sie ebenso selbstbewusst wie selbstverständlich erobern.