Monika Sprüth und Philomene Magers freuen sich, die erste Einzelausstellung von Kraftwerk in Berlin präsentieren zu können. Gezeigt wird eine eigens konzipierte 3-D Video- und Klang-Installation mit dem Titel 1 2 3 4 5 6 7 8, die sich auf die Hauptwerke aus dem Katalog bezieht – 1 Autobahn (1974), 2 Radio-Aktivität (1975), 3 Trans Europa Express (1977), 4 Die Mensch-Maschine (1978), 5 Computerwelt (1981), 6 Techno Pop (1986), 7 The Mix (1991), 8 Tour de France (2003).

Das Multimedia-Projekt Kraftwerk wurde 1970 von Ralf Hütter und Florian Schneider im Umfeld der experimentellen Kunstszene in Düsseldorf gegründet. Zur selben Zeit errichteten sie das elektronische Kling-Klang-Studio, in dem alle Kraftwerk-Alben konzipiert und produziert wurden. Zahlreiche Live-Auftritte fanden in den Kunstmuseen und Galerien des umgebenden Rheinlandes statt.

Kraftwerk gelten als Pioniere der elektronischen Musik und Urväter sehr verschiedener Musikrichtungen wie Electro, Techno, Hip Hop und Synthie Pop. In mehr als vier Jahrzehnten haben sie Musikgeschichte geschrieben und weltweit Erfolge gefeiert. Bereits seit den Anfängen in den frühen 70er Jahren waren Kraftwerk mit den Entwicklungen modernster Technologien verbunden und haben dabei den Sound des digitalen Zeitalters vorausgeahnt und maßgeblich geprägt. Sehr früh griffen sie mit ihren synthetischen Klängen und Stimmen, den automatischen und maschinellen Rhythmen, ihrer Klang-Poesie mit den stark reduziert-verdichteten Texten sowie einem durchkonzipierten Roboter-Erscheinungsbild das Thema einer von Maschinen, Computern und Daten beherrschten Welt sowohl musikalisch, als auch sprachlich und visuell auf.

Von Beginn an haben Kraftwerk ihre aufwendigen Konzertauftritte als audiovisuelle Gesamtinszenierungen begriffen. Bild und Ton, Performance und Projektion durchdringen sich gegenseitig und ihre Klang- und Bildwelten haben nicht nur die Geschichte der Musik, sondern auch die der visuellen Kultur nachhaltig beeinflusst. Die Texte, ihr Stil und medienreflexive Strategien haben schon früh die wichtigsten Fragen des Informationszeitalters aufgegriffen und thematisiert: das Zusammenwirken von Mensch und Maschine.

Seit dem Konzertauftritt im Rahmen der Biennale di Venezia 2005 schließt sich der Kreis, und die multimedialen Darbietungen von Kraftwerk werden im Kontext zeitgenössischer Kunst als einzigartige Form künstlerischer Performance wahrgenommen. Mit einer 3-D Video Installation im Kunstbau/Lenbachhaus München 2011 sowie ihren 3-D Konzertreihen 1 2 3 4 5 6 7 8 im MoMA, New York (2012), in der Tate Modern, London, oder in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (beides 2013) haben sie im institutionell-musealen Kontext Akzente gesetzt.

Losgelöst vom Konzertauftritt haben Kraftwerk in ihrer ersten Galerieausstellung eine sehr konzentrierte Präsentation konzipiert. Der Fokus wird hier noch stärker auf die Verschränkung minimalistischer Klänge und klar gestalteter Bilder gerichtet, welche in der räumlich erfahrbaren 3-D Installation aufgehen.

Galerie Sprüth Magers
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