In der Malerei der Biedermeierzeit wurde die freie Natur zur lichtdurchfluteten Bühne des ländlichen Alltags. Die Bildanekdoten von Ferdinand Georg Waldmüller und Friedrich Gauermann bestechen durch Detailreichtum und überrealistische Helldunkel-Kontraste.

Einen anderen Weg ging nach 1860 die Generation um Emil Jakob Schindler, der auch als „österreichischer Corot“ bezeichnet wurde. Unter Verwendung dezenter Farbtöne wandten sich Eugen Jettel, Robert Russ, Tina Blau, Carl Schuch und andere Vertreterinnen und Vertreter des österreichischen Stimmungsrealismus den unspektakulären, von lyrischen Stimmungen durchwehten Landschaftsstrichen zu.

Die idyllische Umgebung der Donaumetropole, aber auch Westfrankreich, Italien, Dalmatien, die Niederlande und Ungarn waren Ziele ihrer ausgedehnten Malausflüge. Von der Freilichtmalerei der Schule von Barbizon und der holländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts angeregt, fanden sie zu individuellen, teils höchst eigenwilligen Lösungen. Ihr Schaffen ist in der Sammlung Leopold mit zahlreichen herausragenden Beispielen vertreten.