Ziel des Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean ist es, zeitgenössische Kunst in all ihren Erscheinungsformen zu präsentieren. So würdigt das Museum als erste Institution in Europa die fünf Choreografic Services des Tänzers und Choreografen Adam Linder. Adam Linder: Full Service ist ein experimentelles Projekt, mit dem die Galerien des Mudam vier Wochen lang bespielt werden. In dieser Zeit folgen und überlagern die „Services“ einander wie eine Ausstellung, deren Inhalt sich fortlaufend weiterentwickelt.

Bei den zwischen 2012 und 2017 entstandenen Choreografic Services handelt sich um diverse Projekte, die für Kunsträume und -galerien entwickelt wurden, um die Bedeutung und Darstellung des Körpers und der Performance in der Gegenwartskunst kritisch zu hinterfragen.

Bei diesen Services ist Adam Linders Arbeitsmaterial der Körper des Tänzers oder, um genauer zu sein, die Arbeit dieses Körpers, die hier in Anlehnung an die Funktionsweisen der Servicegesellschaft unter einem neuen Blickwinkel interpretiert wird. So muss jede Institution, die die Services präsentieren will, einen Vertrag unterzeichnen, in dem das Verhältnis zwischen den Darstellenden (den Tänzern), der choreografischen Dienstleistung, die sie erbringen (dem Tanz) und den Kosten ihrer Arbeit (des Tanzens) genau definiert wird.

Die Ausstellung Adam Linder: Full Service ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean und dem CCA Wattis Institute for Contemporary Arts in San Francisco.

Adam Linder wurde 1983 in Sydney geboren. Er ist Tänzer und Choreograf und lebt in Berlin. Nach seiner klassischen Tanzausbildung war er Mitglied des Royal Ballet in London, der Michael Clark Company und der Kompanie Meg Stuart’s Damaged Goods. Zu seinen Arbeiten gehören diverse Bühnenstücke, darunter die Performance Kein Paradiso, für die er 2016 bei der Biennale Made in LA mit dem renommierten Mohn Award ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr nahm er an den Biennalen von Sydney und Liverpool teil. Seine choreografic services waren unlängst in der Fondation Serralves in Porto (2018), in der South Gallery in London (2018) und in der Kunsthalle Basel (2017) zu sehen, außerdem im Schinkel Pavillon in Berlin (2016) und im Institute of Contemporary Art in London (2015). Im März 2018 publizierte das Hammer Museum eine Linder gewidmete Monografie mit dem Titel Who is Surfing Who: Adam Linder.