Das aufmerksame Auge des Fotografen Jochen Lempert (*1958) offenbart die Schönheit der alltäglichsten Erscheinungen, etwa im Flug eines Glühwürmchens, der zu einer leuchtenden, flirrenden Spur auf schwarzem Grund gerät, während Robert Breer (1926-2011), einer der Pioniere des experimentellen Trickfilms, in rasender Folge Bilder und Zeichnungen aneinanderreihet, um die Kapazitäten unserer Wahrnehmung auf die Probe zu stellen.

Für sein Werk The Jump (1978) arbeitete Jack Goldstein (1945-2003) mit dem Verfahren der Rotoskopie, das Ende des 19. Jahrhunderts aufkam, um den Sprung eines Turmspringers in ein mechanisches Bild zu verwandeln, das der Realität gänzlich enthoben ist.

Die Lichtinstallation Slow Arc Inside a Cube IV (2009) von Conrad Shawcross (1977) erinnert an die kinetischen Experimente europäischer und südamerikanischer Künstler wie Gianni Colombo oder Soto in den 1950er-Jahren. Gleiches gilt für die bewegte Skulptur von Zilvinas Kempinas (1969), die sich den Gesetzen der Schwerkraft mit Leichtigkeit und Anmut zu entziehen scheint. Die Bewegtheit der Welt oder – weiter gefasst – des Kosmos ist Gegenstand der Werke von Francisco Tropa (1968) und Attila Csörgo (1965). Letzterer bewegt sich an der Grenze zwischen Wissenschaft und Kunst. In seinem fragilen Marionettentheater haben diverse geometrische Formen ihren Auftritt, die allesamt symbolhaft für physische Elemente und den Kosmos stehen und deren Auftauchen und Verschwinden nach den Vorgaben einer sorgsam komponierten Choreografie erfolgt.