Galerie Kandlhofer freut sich die Ausstellung “Planes & Mountains” von Grear Patterson (geb. 1988, Redding, CT, USA. Lebt und arbeitet in New York, NY, USA.) präsentieren zu dürfen.

Patterson erschafft Werke mit einer Leichtigkeit und Ungezwungenheit, die utopischen, von einem unverdorbenen kindlichen Gemüt erdachten Vorstellungen zu entstammen scheinen.

Seine Arbeiten bedienen sich stark der ready-made Ästhetik, Warhols Pop-Strategien nicht unähnlich: Die allseits bekannte Bildsprache des Paradieses, wie sie in Plakaten begehrenswerter Reiseziele Verwendung findet, wird überblendet mit einer von Hawaiihemden suggerierten Prise Aloha Dreaming. Diese idealisierten Landschaften enthalten Elemente von Unschuld und sind hoch suggestiv. Was wie Nostalgie erscheinen mag, ermöglicht Patterson eine komplizierte Gegenwart zu verlassen und die einfache Vergangenheit reinen Glücks und erfundener Erinnerungen zu betreten.

Patterson wuchs im vorstädtischen Amerika auf, und seine Faszination für die weite, andere Welt zeigt sich in seinen Werken in Form von Spielzeugflugzeugen. Diese Flugzeuge sind aufgeladen mit mehrdeutigen Konzepten wie Träumen und Albträumen, sind verknüpft mit Dichotomien wie Zuhause und Ferne, Gut gegen Böse.

Er bezieht sich ebenso auf die Kunstgeschichte wie auch auf nostalgischen Ramsch, auf Kommerzialisierung genauso wie auf die Energie des jugendlichen Träumens, den Durst nach Abenteuer.

Patterson lernte das Fliegen von seinem Patenonkel. Dieser sah in der Entwicklung von Luftfahrttechnik einen Weg zu Geborgenheit und Vertrautheit im Unbekannten, ganz so wie die Welt und Globalisierung weniger erschreckend wirken, sobald man sich ihnen stellt. Die Videoarbeit How to Fly a Plane ist eine Manifestation dieser Überzeugungen.

In Blood and Oxygen wird das Bild eines perfekten Paradieses subtil von einer schemenhaften, von der japanischen Kaiga Malerei inspirierten Welle verdeckt. Sie ruft Bilder vom Angriff auf Pearl Harbour wach, einem Ereignis, das nie hätte passieren dürfen, das sich aber für immer in die Erinnerungen und Ängste der Amerikaner eingeschrieben hat.

Ähnlich verzerrt ist auch die Darstellung von Freiheit in Sailing Away: ein Segelboot und vogelförmige Wolken sind neben einem angedeuteten Vulkan zu sehen, zwar scheint dieser weit entfernt, dennoch steht er als eine Mahnung an die immer präsente Gefahr.

Den Platz zwischen diesen beiden Werken nimmt Never too Late to Let Go ein ⎯ ein Mammutwerk über Liebe und tiefes Leid. Die Idealisierung einer zerbrochenen und durch die eigene Charakterstärke und Standfestigkeit wieder aufgebauten Welt.

Die großformatigen Arbeiten führen die Betrachter in die Welt des amerikanischen Traums, sind gleichermaßen faszinierend wie anspruchsvoll. Sie sind einem Oeuvre aus kleineren Arbeiten in leuchtenden Farben, die vor Hoffnungen auf die Zukunft strotzen, gegenübergestellt. Die Ausstellung nimmt so den roten Faden von Pattersons früheren Arbeiten wieder auf, voll dem Enthusiasmus, der seine ganze Persönlichkeit ausmacht. Schaltet den Tempomat ein und reibt euch die Augen.