Die Mai 36 Galerie freut sich, neue Werke des portugiesischen Künstlers Pedro Cabrita Reis in einer weiteren Einzelausstellung zu präsentieren.

Cabrita Reis arbeitet in verschiedenen Medien wie Fotografie, Zeichnung, großformatige Gemälde, Skulpturen und Installationen. Oftmals verwendet er neben industriell gefertigten Objekten Fundstücke, die mit verschiedensten Materialien wie beispielsweise einfachen Baustoffen, Stahl, Holz, Glas, Emaille, Bronze, Aluminium kombiniert werden. Gleichzeitig fließen einzelne Medien in Cabrita Reis' Arbeit ineinander, ohne dabei ihren individuellen Charakter zu verlieren.

Die Werke des Künstlers sind von komplexer theoretischer und formaler Vielfalt und hinterfragen die Grenzen der Räumlichkeit, wobei das Material eine wesentliche Rolle spielt. Es evoziert neue Zusammenhänge, weckt die Fantasie des Betrachters und die Werke gewinnen eine suggestive Assoziationskraft, die über das Visuelle hinaus eine metaphorische Dimension erreicht. Häufig nehmen Cabrita Reis’ dreidimensionale Werke dabei architektonische Dimensionen ein, sodass sie sich zwischen den Grenzen von Architektur und Rauminstallation bewegen - erinnern die Werke doch häufig an archetypische Elemente der Architektur. Die Ausstellung in der Mai 36 Galerie zeigt Werke aus verschiedenen Gattungen, darunter Zeichnungen auf Papier und neue Bronzeskulpturen. Während in The Redux Suite (2nd series/the baroque paintings) #9 (2018) Materialien wie Aluminium, Email, ein Kunststoffdeckel, Sperrholz und eine gefundene Tischplatte verarbeitet wurden, sind Strapped und Mother and Son (beide 2019) Teil einer Serie von Bronzeskulpturen.

In einem eigenwilligen, poetischen Diskurs untersucht der Künstler das Medium Skulptur, indem er zum einen einfache Materialien in konstruktiven Prozessen recycelt und damit anonyme Erinnerungen aus der Vergangenheit aufgreift und neu platziert. Zum anderen setzt er sich mit der Prozesshaftigkeit einer Bronzeplastik und deren Materialität auseinander.

Pedro Cabrita Reis (*1956 in Lissabon, lebt und arbeitet in Lissabon) begann seine Karriere in den 1980er Jahren und gilt als einer der international bekanntesten Künstler seiner Generation. Sein Werk wird international zahlreich ausgestellt und nahm an wichtigen internationalen Ausstellungen wie der Documenta IX in Kassel (1992), der 21. und 24. São Paulo Biennale (1998, 1994) und der Biennale von Venedig (2013, 2003 als Vertreter Portugals, 1997) teil.

Seine Werke sind in bedeutenden Sammlungen wie der Tate Modern in London, dem Kunstmuseum Winterthur, der Fundação Serralves, dem Museu de Arte Contemporânea de Oporto, dem mumok in Wien und der Galleria Civica d'Arte Moderna e Contemporanea in Turin vertreten.