Zum 89. Geburtstag von Franz Gertsch eröffnet das Museum Franz Gertsch eine Ausstellung mit Werken desselben aus den Jahren 1954 bis 2018, die sich über das ganze Haus erstreckt. Der Zyklus der Vier Jahreszeiten wird erstmals im frisch erbauten Vier Jahreszeiten-Raum präsentiert und ein neues Gemälde erlebt seine Premiere in Burgdorf.

Die Ausstellung im Museum Franz Gertsch knüpft an die Eröffnungsausstellung des Museums im Jahr 2002 an, legt dabei aber den Fokus auf die eigene, inzwischen beachtlich angewachsene Sammlung und die seither neu entstandenen Werke. Gezeigt werden auch zentrale Leihgaben, unter anderem aus dem Besitz des Künstlers und des Mäzens Dr. h.c. Willy Michel.

Das Wissen um die Existenz eines ihm gewidmeten Museums und damit um die Möglichkeit, dort seine neuen Werke zeigen zu können, beflügelte den Künstler Franz Gertsch seit den späten 1990er Jahren nicht nur darin, in Räumen zu denken, sondern auch darin, ganze Werkgruppen für Räume zu schaffen. Der erste Ausstellungsraum zeigt denn auch in vertrauter Kombination das Porträt „Silvia I“ mit „Gräser I-IV“ – eine fast schon klassisch zu nennende Zusammenstellung, die bereits bei der Eröffnung des Ursprungsbaus präsent war. Die zweite Kombination dieser Art befindet sich im Erweiterungsbau: Hier hat die Werkgruppe der Vier Jahreszeiten aus der Sammlung unseres Mäzens Dr. h.c. Willy Michel einen massgeschneiderten, kapellenartigen Raum bekommen, in dem sie ihre faszinierende Wirkung entfalten kann und dauerhaft präsentiert werden wird.

Die weiteren Ausstellungsräume zeigen neben zwei malerischen Frühwerken aus den 1950er Jahren, darunter das „Selbstbildnis“ von 1955, Gemälde und Holzschnitte, die zwischen 1986 und 2018 entstanden. Beim Rundgang lassen sich die Variationen der Motive von Franz Gertsch – Frauenbildnis, Gräser, Pestwurz, Schwarzwasser, Landschaften – facettenreich nachvollziehen.

Einen weiteren Höhepunkt bildet die Premiere des zuletzt entstandenen Gemäldes von Franz Gertsch, „Grosse Pestwurz“ von 2018, das in Burgdorf erstmals in der Schweiz gezeigt wird.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Anna Wesle in Zusammenarbeit mit Franz Gertsch.