In seiner zweiten Einzelausstellung bei Kirchgasse zeigt Philipp Schwalb eine Serie neuer Landschafts- und Figurenbilder. Jede dieser Malereien setzt sich aus einer Landschaft mit spezifischen Eigenschaften (Nord- oder Südpol, Wüste, Urwald), einer Gruppe nackter Figuren und deren jeweiligen Tätigkeiten (sammeln, auf dem Handy lesen, Eisfischen, Früchte zeigen) zusammen. In ihrer Nacktheit wirken die Figuren wie ausgesetzt, agieren scheinbar isoliert und selbstbezogen. Ort, Figur und Tätigkeit bleiben schematisch getrennte Teilelemente, die Philipp Schwalb wie die Begriffe einer Argumentation auf jeder Leinwand zu einem anderen Bildganzen zusammenführt. Jedes Bild zeigt eine jeweils andere Konstellation der Bildelemente als möglichen Sinnzusammenhang.

So lassen sich diese Bilder nicht nur als neues Kapitel in der Evolutionsgeschichte seiner Figuration betrachten, sondern auch als bildhaftes Artefakt einer künstlerischen Selbstbefragung. In der malerischen Darstellung von Tätigkeit und Beschäftigung; von Rezeption, Kommunikation und Interaktion spiegelt sich die bewegte Teilhaftigkeit von Schwalbs eigenem Selbstverständnis als Künstler, das sich je nach Kontext (Landschaft und Klima) immer wieder neu konfiguriert.

Im Sinne dieser Idee eines kaleidoskopischen Selbst wird parallel zur Eröffnung der Ausstellung eine erste „Steckborn Convention“ abgehalten, mit Beiträgen von Ann-Kathrin Eickhoff, Anne Gruber, Séverine Heizmann, Yannic Joray, Robert Müller und Mathias Renner.