Der Name der Familie Hosokawa steht aber nicht nur für kriegerische Errungenschaften, sondern auch für berühmte Poeten, Gelehrte und Künstler, die dem Nō-Theater und der Teezeremonie viel Aufmerksamkeit schenkten. Bis in die Gegenwart setzt sich diese Tradition fort. Hosokawa Morihiro, 18. Oberhaupt der Familie Hosokawa, bekleidete mehrere politische Ämter im Ober- und Unterhaus des japanischen Parlaments und war von 1993 bis 1994 Premierminister Japans. Seit seinem Rückzug aus der Politik im Alter von sechzig Jahren widmet er sich als Künstler der Herstellung von Teekeramik in unterschiedlichen Brenntechniken sowie der Ausübung von Kalligraphie.

Die Ausstellung ist daher in drei Räumen den drei Themen des Familienerbes gewidmet:

-Das Prunkstück eines Samurais: Rüstung, Waffen und Accessoires -Die Kunst der jüngsten Mitglieder der Hosokawa Familie -Wertschätzung von Nō-Theater und Teezeremonie

Gezeigt werden etwa 85 Objekte: neben Waffen, Rüstungen, Stellschirmen, Malereien und Zeichnungen, auch Porzellan, Keramik, Lackarbeiten, Nō Theater-Masken, Kostüme etc.

Da die Familie Hosokawa sehr auf das Bewahren der Tradition setzt und ihre Sammlungen in zwei Museen in Japan öffentlich zugänglich macht, dem Eisei-Bunko Museum in Tokyo und einer Zweigstelle der Hosokawa Sammlung in der Eisei-Bunko Gallery in Kumamoto, ist es nicht verwunderlich, dass sich in den Sammlungen des Weltmuseum Wien kein Objekt der Familie Hosokawa befindet. Trotzdem kann man aber auch im Weltmuseum Wien auf Hosokawa stoßen. Im neuen Raum mit dem Titel 1873 – Japan kommt nach Europa illustrieren zwei Abbildungen aus der Serie Biographien der 100 Generäle die Vitrine Die Erscheinung des Samurai. Dargestellt sind Hosokawa Yoriyuki (1329–1392) und Hosokawa Katsumoto (1430–1473). In einem Fotoalbum aus der Sammlung Erzherzog Franz Ferdinands von Este zeigen Fotos die Burg Kumamoto, den Sitz der Hosokawa, vor ihrer Zerstörung durch einen Brand im Jahr 1877 bzw. ein schweres Erdbeben im Jahr 1889.

Das Wappen der Familie Hosokawa zeigt neun Planeten oder Sterne und besteht aus einem zentralen Kreis, um den acht kleinere Kreise angeordnet sind.

Das Eisei-Bunko Museum, Tokyo und die Hosokawa Collection sind Kooperationspartner dieser Ausstellung.