Der 1982 in Kiew geborene Künstler Nikita Kadan setzt sich in seiner Ausstellung mit den aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen in der Ukraine und deren Grundlagen im Sowjetkommunismus auseinander. In seinen Installationen, Objekten und Bildern verweist er auf die Verdrängung der emanzipatorischen Aspekte der kommunistischen Avantgarde in der Gegenwart im Zuge des kriegerischen Konflikts mit Russland und des neoliberalen Profitstrebens.

Er verdeutlicht dies am Umgang des Staates mit Denkmälern aus der Sowjetzeit, die der Zerstörung preisgegeben werden und tritt dagegen für eine differenzierte Sicht der Vergangenheit und deren Utopien ein. Dazu bezieht er sich auf zwei Leitfiguren der ukrainisch-sowjetischen Avantgarde: Vasyl Yermilov (1894–1968) und Ivan Kavaleridze (1887–1978).

Während Yermilov als Hauptvertreter des ukrainischen Konstruktivismus gilt und Mitbegründer einer dem deutschen Bauhaus vergleichbaren Künstlerwerkstatt war, hat sich Kavaleridze als Erneuerer im filmischen Bereich und als Schöpfer von Denkmälern profiliert, die propagandistische Inhalte mit avantgardistischer Form verknüpfen.