Anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Helvetia Kunstpreises (ehemals Nationale Suisse Kunstpreis) realisiert die Kunst Halle Sankt Gallen eine Gruppenausstellung Schweizer Kunstschaffender, in der Preisträger*innen der vergangenen Jahre eine Hauptrolle spielen. Ausgehend von diesem wichtigen Preis hat die Ausstellung das Ziel, die Rolle von Kunstschulen, Jurys, Auszeichnungen und Ausstellungsorten in der Entwicklung einer jungen Künstlerkarriere aufzuzeigen. Trotz der gesellschaftlichen Akzeptanz der Berufs- aber vor allem der Lebenswahl Kunst, bleibt diese Entscheidung stets ein Wagnis, sowohl auf finanzieller wie auch auf künstlerischer Ebene. Erfolg ist nicht garantiert und eine lineare oder planbare Entwicklung nicht möglich.

Die Gruppenausstellung soll dazu beitragen, ein Bild der heutigen Schweizer Kunstszene zu entwerfen. Dieses Bild kann natürlich nur fragmentarisch sein. Die Heterogenität der künstlerischen Beiträge, die zur Schau gestellte Vernetzung und die Verwebungen zwischen den Akteurinnen, aber auch die Provenienz der Teilnehmerinnen, die inhaltlich sowie geographisch verschiedenen Szenen angehören, sollen die komplexe Strukturierung und Topographie der Schweizer Kunstlandschaft für das Publikum begreifbar machen.

Für das Projekt werden mehrere Neuproduktionen realisiert, aber auch Werke aus der Sammlung der Helvetia Versicherungen und dokumentarisches Material gezeigt. Gastbeiträge erweitern den Horizont und erlauben, neue Themen einzuführen. Dafür wurden der Offspace Sonnenstube aus Lugano und die Hochschule Luzern eingeladen. Damit will man die Rolle von artist-run spaces als Verbindungselemente zwischen jungen Kunstschaffenden und professionellen Institutionen wie auch als Netzwerkplattformen zwischen verschiedenen Landesteilen einbringen, aber auch eine Kunstschule involvieren, die – ähnlich der Kunst Halle Sankt Gallen – ausserhalb der grossen Kunstmetropolen der Schweiz agiert.

«Protect me from what I want – 15+1 Jahre Helvetia Kunstpreis» will eine produktive Plattform sein, die sowohl den Kunstschaffenden die Möglichkeit gibt, neue Projekte zu entwickeln, als auch dem Publikum das Fördersystem in der Schweiz näherbringt. Gleichzeitig bietet die Ausstellung einen Überblick über das junge Kunstschaffen in der Schweiz, dieses spannende und sich immerzu in Bewegung befindende Biotop.