VW (VeneKlasen/Werner) freut sich die Ausstellung mit neuen Werken von Ahmed Alsoudani anzukündigen. In dieser ersten Ausstellung des Künstlers bei VeneKlasen/Werner werden Werke gezeigt, die 2013 entstanden sind.

Ahmed Alsoudanis großformatige Werke auf Papier und Leinwand machen zunächst den Eindruck, eine zeitgenössische Dekonstruktion der informellen und expressionistischen Abstraktion zu sein. In der Kontemplation der Werke zeigt sich das Interesse des Künstlers an Max Beckmann und den grotesken Defigurationen eines Chaim Soutine sowie den karnevalesken Kompositionen von Peter Saul. Allerdings geht es um mehr als die formelle Neuerfindung der Malerei. Thema in dem Werk Alsoudanis sind die Grauen des Krieges und dessen chaotische Nachwirkungen. In dieser neuen Werkgruppe liegt sein Hauptaugenmerk auf Inhalten wie der Korruption, der Ausbeutung und der Misshandlung. Das Verständnis für Alsoudanis eigene Erlebnisse solcher Tragödien ist entscheidend, um den Ernst seines Unterfangens zu erfassen. Seine Heimat Irak hat er 1995 verlassen und ist in die USA gegangen. Es überrascht nicht, dass die gewalttätigen Konflikte im Irak und der Region einen zentralen Stellenwert in dem Oeuvre des Künstlers einnehmen; doch sind eigene Anhaltspunkte für die Kultur und die Verortung auffallend abwesend. Die Formensprache der Kunstgeschichte ausschöpfend, blickt Alsoudani jenseits seiner eigenen turbulenten Erfahrungen, um die Universalität von Zerstörung, Heimatverlust und Leid zu formulieren. Seine aktuelle Historie wird durch ein globales Vokabular von Gewalt und deren Auswirkungen erzählt, sodass wir gezwungen werden, über unsere wechselnden Rollen sowohl als Verursacher als auch als Opfer des Krieges nachzudenken.

Ahmed Alsoudani wurde 1975 in Bagdad, Irak geboren. Er hat an dem Maine College of Art (BFA) und der Yale University School of Art (MFA) studiert und bereits international ausgestellt. 2011 repräsentierte er Irak auf der Biennale in Venedig. Einzelausstellungen hatte er u.a. in dem Wadsworth Atheneum, Hartford; Portland Museum of Art; und dem Phoenix Art Museum. Werke sind vertreten in dem Sammlungen der François Pinault Collection, des Wadsworth Atheneum und dem Virginia Museum of Art. Ahmed Alsoudani lebt und arbeitet in New York City.