Die raum­grei­fen­den Skulp­tu­ren von Karla Black sind von einer mehr­deu­ti­gen, fragi­len Schön­heit. Zarte Pastell­töne und Folien, Licht und Refle­xio­nen verlei­hen ihnen trotz ihrer großen Formate einen schwe­re­lo­sen Eindruck.

Die Werke bewe­gen sich zwischen Instal­la­tion, Male­rei und Perfor­mance und haben letzt­lich den Anspruch, eigen­stän­dige Skulp­tu­ren zu sein. Die schot­ti­sche Künst­le­rin arbei­tet mit Mate­ria­lien des tägli­chen Gebrauchs und der Kosme­tik, mit Farbe, Gips­pul­ver und trans­pa­ren­tem Klebe­band, mit Vase­line, Lippen­stift und Nagel­lack. Die Textur, „das Anfüh­len“, ist für die Auswahl ausschlag­ge­bend. Black instal­liert ihre orts­spe­zi­fi­schen Skulp­tu­ren selbst, sie arbei­tet mit den Händen, verreibt, schmiert, mischt. Diese direkte Ausein­an­der­set­zung mit dem Mate­rial versteht sie als Möglich­keit der Kommu­ni­ka­tion und als Mittel für das Verständ­nis der sie umge­ben­den Welt. Für die SCHIRN wird die Künst­le­rin eine neue Raum­skulp­tur für die öffent­lich zugäng­li­che Rotunde entwi­ckeln.

Karla Black (*1972 in Alex­an­dria, Schott­land) lebt und arbei­tet in Glas­gow. 2011 vertrat sie Schott­land auf der 54. Bien­nale von Vene­dig und wurde im selben Jahr für den Turner-Preis nomi­niert. Ihre Arbei­ten wurden in zahl­rei­chen inter­na­tio­na­len Einzel- und Grup­pen­aus­stel­lun­gen gezeigt.