Am 26. August 1978 hob im sowjetischen Baikonur eine Rakete zur Raumstation Saljut 6 ab. Mit dem DDR-Kosmonauten Sigmund Jähn trug sie den ersten deutschen Raumfahrer ins All. Seit dem 6. Juni 2018 umkreist nun Alexander Gerst als elfter Deutscher die Erde, diesmal als Kommandant der Internationalen Raumstation ISS. In den vergangenen vierzig Jahren haben diese Elf bei sechzehn Missionen über 800 Tage im Weltraum verbracht.

Getrennte und gemeinsame deutsche Raumfahrt Die Jubiläums-Schau erzählt auf rund 150 Quadratmetern die Geschichte der deutschen Raumfahrt: von den ersten Flügen zur Zeit des Kalten Krieges über die beginnende Zusammenarbeit zwischen Ost und West auf der russischen Raumstation MIR bis hin zum gemeinsamen Bau und Betrieb der ISS. Dieser Rückblick macht so auch deutlich, wie aus Gegnern während des Kalten Krieges seit den 1990er Jahren Partner im All wurden.

Die Frage, wie und warum man Astronaut wird, beantworten die Lebensläufe der elf deutschen Raumfahrer, die bisher im Weltraum waren: Vom DDR-Bürger Sigmund Jähn (1978) über Ulf Merbold (1983) und Thomas Reiter (1995) bis zu Alexander Gerst (2014 und 2018).

Druckanzüge, Schlafsäcke, Souvenirs und originale Raketenteile Rund einhundert Objekte lassen die Geschichte der bemannten deutschen Raumfahrt lebendig werden. Zu den Highlights zählen der originale Overall des deutschen Astronauten Reinhard Furrer sowie der in Westberlin entwickelte und damals von ihm benutzte Messhelm zur Erforschung des Gleichgewichtssinnes. Außerdem ist der Startschlüssel für die Sojus-Rakete, mit der 1997 Reinhold Ewald zur russischen Raumstation MIR flog, zu sehen.

Ein Stück der Berliner Mauer, das 1993 mit einem amerikanischem Space Shuttle im All war, wird ebenso präsentiert wie ein Originalteil jener Rakete, mit der Alexander Gerst am 6. Juni dieses Jahres zur ISS aufgebrochen ist.

So geben Spezialkleidung, Experimente und Werkzeuge, aber auch Weltraumnahrung und Andenken spannende Einblicke in den Alltag im Weltraum. Modelle der Saljut 6 (Maßstab 1:25), des SpaceLab (1:15) und der ISS (1:25) verdeutlichen Aufbau und Ausmaße der Raumschiffe und -stationen.

Die Ausstellung zeigt nicht nur Geschichte, sondern erzählt auch unterhaltsame Geschichten. Sie erklärt, warum Raumfahrer ihr Wasser im All nicht teilen, ihre Schuhe nicht in den Weltraum fliegen dürfen und weshalb Alexander Gerst nach seinem ersten Raumflug 2014 vom ADAC nach Hause geflogen wurde.

Mit dieser Sonderausstellung ist erstmals über mehrere Monate hinweg eine Raumfahrtausstellung in Berlin zu sehen. Nach Ablauf wird an gleicher Stelle schrittweise eine permanente Raumfahrtausstellung mit neuen Objekten der Museumssammlung entstehen. Zu den neuesten Einwerbungen zählen seltene Objekte aus dem Ariane-Programm der europäischen Raumfahrtagentur ESA.

Die Sonderausstellung "40 Jahre Deutsche im Weltall" wurde in Zusammenarbeit mit dem Raumfahrtmuseum Mittweida umgesetzt. Das Projekt wird unterstützt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und LSG Sky Chefs.