Ohne Energie gibt es keine Bewegung, ohne Energie kommt keine Maschine in Gang. Objekte der Energietechnik finden sich überall im Museum – sei es in der Eingangshalle, in der Luftfahrt-Ausstellung oder im Museumspark.

Schon in der Eingangshalle treffen Sie auf zwei beispielhafte Objekte.

Unübersehbar ist die vorführbereite Dampfmaschine aus England, dem Mutterland der Industrialisierung. Diese zweizylindrige Verbundmaschine, gebaut 1860, treibt über eine zentrale Transmissionswelle ein Ensemble von Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung an.

Dampfmaschinen eröffneten seit den 1770er Jahren ein neues Kapitel der Technikgeschichte. Erstmals gab es eine selbständige, von Muskelkraft unabhängige und so unermüdliche Kraftquelle als Antriebsmaschine. Im Gegensatz zu einer Windmühle oder einem Wasserrad konnte sie zudem an jedem Ort aufgestellt werden, an dem sie gebraucht wurde.

In der Nachbarschaft befindet sich auch eine modernere Kraftmaschine: Ein Dieselmotor aus den 1920er Jahren zeigt eine jener Techniken, die die Dampfkraft abgelöst haben.

In allen Bereichen des Museums beinhalten die historischen Objekte auch Energietechnik. Die Schiffe wandeln die Energie des Windes oder des Dieselöls in Vortrieb um. Alle Automobile, Motorräder oder Flugzeuge sind immer auch Maschinen, mit denen die Energie der Kraftstoffe in Bewegung umgesetzt wird.

Unter Energietechnik im engeren Sinne verstehen wir Techniken, die sich mit der Bereitstellung von Energieformen unterschiedlichster Art befassen. Neben der Herstellung von Kraft- und Brennstoffen bedeutet das heutzutage vor allem die Produktion von elektrischer Energie. Eine ausführliche Darstellung dieses Themas wird es voraussichtlich erst im geplanten Neubau des Technikmuseums, dem Technoversum, geben.

Hier finden Sie zwei historische Windmühlen, die die vorindustrielle Energieumsetzung demonstrieren. Ihre Mechanik ist in vielen Details sehr durchdacht und raffiniert, und doch bilden sie einen völligen Kontrast zu der industriellen Maschinentechnik:

Die Naturkraft "Wind" und die handwerkliche Bauweise prägen die Konstruktion. Die ganz aus Holz gebaute Bockwindmühle (1820) wird immer per Muskelkraft mit ihrem ganzen Haus in den Wind gedreht. Bei der gemauerten Holländermühle (1911) dreht sich nur die hölzerne Kappe mit den Flügeln automatisch in die richtige Richtung.

In Planung ist die Aufstellung weiterer Windenergieanlagen, mit denen die Entwicklung dieser umweltfreundlichen Technik von den Anfängen bis zu modernsten Anlagen demonstriert werden kann.

Am Deutschen Mühlentag 2019 (Pfingstmontag, 10. Juni) finden im Deutschen Technikmuseum ab 10.30 Uhr stündlich kostenlose Führungen durch die Bockwind- und die Holländermühle im Museumspark statt. Dabei kann man erfahren, wie ein Müller früher gelebt und gearbeitet hat und wie die Mühlentechnik funktioniert.

Der Neubau des Deutschen Technikmuseums, fertiggestellt im Jahr 2001, ist nach neuen Erkenntnissen und Methoden der Energieoptimierung konzipiert.

Mehrere Forschungsinstitute erarbeiteten die Kriterien für die gesamte Haustechnik, insbesondere die Klima- und Lichttechnik. Innovative gebäudeintegrierte Systeme sorgen für die Nutzung der Sonnenenergie und die Versorgung mit Tageslicht.