Wiederkehrende Lebensmittelskandale und eine stetig wachsende Zahl übergewichtiger Menschen verunsichern uns und lassen uns über das Essen reflektieren. Es wird bewusster konsumiert – weg von Convenience hin zu Homemade. Superfoods sind in aller Munde.

Mit Superfoods werden Nahrungsmittel bezeichnet, in denen eine ungewöhnlich hohe Konzentration wertvoller Nährstoffe steckt. Diese Powernahrungsmittel sind voll von Vitaminen, Mineralstoffen, leicht verdaulichen Proteinen, wertvollen Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen. Ihre enorme Wirkung auf unseren Körper und das Immunsystem wird erst nach und nach entdeckt. Superfoods zeichnen sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit aus, das heisst, dass unser Körper die Nährstoffe leicht aufnehmen und verwerten kann. Denken Sie bei Superfoods an Südamerika? Acaibeere, Chiasamen oder Quinoa kommen von weit her und die Transportwege wie auch die Produktionsweise sind unter verschiedenen Aspekten problematisch. Dieser Artikel zeigt auf, dass das Gute oft nah liegt. Superfoods mit Kilometer Null, also lokal, regional.

Bienenprodukte

Bienen sind unglaublich wichtig für unsere Ernährung: sie befruchten Pflanzen und garantieren so, dass wir Früchte ernten können. Dabei produzieren die fleissigen Tierchen selber noch weitere Nahrung, die reich an Nährstoffen ist und als Allrounder unser Immunsystem, die Energie und die Nerven positiv beeinflusst. Honig ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen: Aminosäuren, wichtigen Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen, Enzymen und Inhibinen, die antibiotisch wirken.

Ein weiteres von Bienen produziertes Produkt ist Pollen, eine der besten vollwertigen Proteinquellen. In Pollen stecken mehr davon als in Käse, Eiern oder Fleisch. Zudem ist Pollen einer der wenigen pflanzlichen Lieferanten von Vitamin B12. Propolis ist ein Wabenkitt, welcher durch das Drüsensekret der Bienen aus Baumharz hergestellt wird. Sie schützt vor Pilzen, Viren sowie Bakterien und ist ein starkes, natürliches Antibiotikum Das Gelée Royale, das um die Larven der Königinnen gewickelt wird, ist ein Nährstoffpaket aus Mineralstoffen, Vitaminen, Spurenelementen und speziellen Fettsäuren. Es regeneriert und aktiviert Körper und Geist. Gelée Royale weist zudem alle existierenden 22 Aminosäuren und alle B-Vitamine auf.

Blaubeeren

Zum Sommer gehört die Blaubeere, eine der gesündesten Früchte überhaupt. Es sind vor allem die Anthocyane, die blauen Farbstoffe, die der kleinen Beere Superkräfte verleihen. Sie schützen unsere Zellen vor dem schädlichen Einfluss freier Radikale und machen sie so zu einem natürlichen Anti-Aging Mittel. Heidelbeeren haben eine ähnliche Zusammensetzung wie ihre südamerikanische Superfrucht-Schwester, die Acai-Beere. Sie hat jedoch deutlich weniger Kalorien. Blaubeeren enthalten im Vergleich weniger gesunde Eiweisse und Fette, diese können aber durch Kombination mit Baumnüssen kompensiert werden. Zudem werden der Blaubeere die Eigenschaften Schlankmacher (sie kurbeln die Fettverbrennung an), Gehirntrainer, Immunsystem-Stärker und Bekämpfer von schädlichen Darmbakterien (dank Gerbstoffen) zugeschrieben.

Leinsamen

Leinsamen werden auch Flachs genannt und gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Lein diente hauptsächlich zur Stoffherstellung, aber auch das Öl wurde schon im antiken Griechenland geschätzt. Leinsamen haben eine ähnliche Zusammensetzung wie peruanische Chia-Samen und sind somit eine optimale Quelle für Ballaststoffe, wertvolle Fette und Eiweisse. Sie wirken als mildes Abführmittel, da sie viele Ballaststoffe und auch Schleimstoffe enthalten. Diese Schleimstoffe machen den Darminhalt gleitfähig und können auch einen Schutzfilm für die Magen- und Darmschleimhaut bilden.

Leinsamen sind sehr reich an gesunden Omega- 3 Fettsäuren, welche die Durchblutung fördern, das Gehirn und Immunsystem stärken und schlechtes Cholesterin und Entzündungen hemmen. Doch wegen ihrem hohen Fettgehalt sollten nicht mehr als zwei Esslöffel Leinsamen pro Tag konsumiert werden. Wichtig ist , dass zu den Leinsamen viel getrunken wird, damit sie gut quellen. Leinsamen können helfen, den Hormonhaushalt im Gleichgewicht zu halten, da sie eine der besten Quellen für Lignane (Phytohormone) sind.

Grünes Gemüse (Broccoli, Federkohl, Brunnenkresse, ... )

Was Popeye schon wusste: Grünes Gemüse steckt voller Chlorophyll und gibt uns Kraft und Energie. Je dunkler das Grün des Gemüses ist, desto mehr Chlorophyll enthält es. Zudem stärken grüne Gemüse unser Immunsystem, dienen zur Krebsvorbeugung und wirken dank hohem Magnesiumgehalt gut gegen Stress. Auch enthält grünes Gemüse einen hohen Gehalt an Eisen, B-Vitaminen, Kalzium und Folsäure, was es zu einer wichtigen Zutat der vegetarischen Küche macht. Interessant ist, dass Broccoli zum Beispiel am besten mit biotinhaltigem Gemüse wie Tomaten, Avocado oder Spinat kombiniert werden sollte. So können die wertvollen Nährstoffe am besten vom Körper aufgenommen werden.

Wildkräuter (Brennessel, Löwenzahn, ... )

Auch wenn viele der Wildkräuter als Unkräuter bezeichnet werden, sind sie sehr wertvoll für unseren Körper. Das Tolle an Wildkräutern ist, dass sie überall wachsen. Vom Brennen der Brennessel sollte man sich nicht abschrecken lassen. Dieses Wildkaut ist voller Vitamin A, B2, B5, C und D, Mineralstoffen und Antioxidanzien. Zudem reinigt die Brennessel das Blut, wirkt harntreibend, stimuliert den Darm und hält Infektionen in Schach. Durch Überbrühen mit heissem Wasser, Pürieren oder durch Einlegen in Öl verliert die Brennessel auch ihre brennende Wirkung. Ein weiteres Wildkraut, das wir alle kennen, ist der Löwenzahn. Vor allem die Blätter sind voller Vitamine, Mineralien, Bitter – und Gerbstoffe, die gut für Leber, Niere, Galle und Darm sind.

Walnuss oder Baumnuss

Der Walnussbaum war im alten Rom eine Kultpflanze. Und das nicht grundlos: keine andere Nuss enthält so viele Antioxidanzien und Omega-3 Fettsäuren wie die Walnuss. Diese bestehen bis zu 60% aus Fett. Diese wertvollen essenziellen Fettsäuren tun unserem Körper gut. Sie schützen das Herz, regulieren den Cholesterinspiegel und den Blutdruck. Nebst den guten Fetten sind Walnüsse voller Antioxidanzien. Ein effizienter Mix aus Vitamin E, Selen und weiteren Vitalstoffen bekämpft freie Radikale. Zudem wirkt eine sehr hohe Menge an Ellagsäure gegen Bakterien, Viren und möglicherweise gegen Krebszellen. Wegen der Ellagsäure, die unser Körper nur in geringen Mengen aufnehmen kann, sollten Walnüsse mehrmals am Tag in kleinen Portionen verzehrt werden. Auch für Veganer und Vegetarier ist die Walnuss ein interessantes Lebensmittel, da sie reich an B-Vitaminen, Magnesium, Kalium, Zink, Phosphor und Eiweiss ist.

Vergessen Sie nicht - das Gute liegt so nah.